Pressemeldung zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes

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Erinnerung an das „geheime“ Vermächtnis des II. Vatikanischen Konzils –  Die Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern! vom 11.-17. November in Rom

Bald jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Katakombenpaktes, mit dem sich 40 Bischöfe und Konzilsväter des II. Vatikanischen Konzils auf eine arme Kirche der Armen verpflichteten. Ein Ereignis, das zu unrecht zunächst in Vergessenheit geriet, denn angesichts der von Papst Franziskus angestoßenen Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche zeigt sich heute sein wegweisender Charakter. Diesen wieder an die Öffentlichkeit zu bringen, und damit zugleich darauf aufmerksam zu machen, wie notwendig heute eine Kirche an der Seite der Armen und Ausgegrenzten ist, hat die Versammlung von über zweihundert ChristInnen unter dem Titel „Katakombenpakt erinnern und erneuern!“ zum Ziel.
Am 16. November 1965 – drei Wochen vor dem Abschluss des II. Vatikanischen Konzils – trafen sich in den Domitilla-Katakomben am Stadtrand Roms 40 Bischöfe aus der ganzen Welt. Sie versprachen in 13 Selbstverpflichtungen ein einfaches Leben zu führen, ihren Machtinsignien zu entsagen und einen Pakt mit den Armen zu schließen. Was die Bischöfe taten, erhielt später die Bezeichnung /Option für die Armen/: „Weil es Arme gibt, müssen wir uns neu entscheiden. Die Armen sind der lebende Beweis dafür, dass in der Gesellschaft etwas nicht stimmt. Um der Armen willen willen müssen wir also eine Option treffen. Die Kirche hat aus dieser Perspektive gegen das Unrecht zu kämpfen“, so erklärt Norbert Arntz (Münster/BRD), der den Katakombenpakt und seine Wirkungsgeschichte in der Entstehung der Befreiungstheologie näher untersucht hat. Den Bischöfen des Katakombenpaktes ging es um ein ganz bestimmtes Kirchenbild, das wieder aufscheint, wenn Papst Franziskus schreibt: „Die Kirche ‘im Aufbruch‘ (…) stellt sich durch Werke und Gesten in das Alltagsleben der anderen, verkürzt die Distanzen, erniedrigt sich nötigenfalls bis zur Demütigung und nimmt das menschliche Leben an, indem sie im Volk mit dem leidenden Leib Christi in Berührung kommt.“ (Evangelii Gaudium 24)

An dieses Kirchenbild knüpft die Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern! an, die vom 11.-17. November in der Casa La Salle in Rom stattfinden wird, organisiert vom Institut für Theologie und Politik (Münster/BRD) in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Pro Konzil. 250 Menschen aus aller Welt und aus verschiedenen Initiativen, Orden, Universitäten und Bewegungen werden sich treffen um sich mit den Prozessen beschäftigen, die zur Entstehung des Katakombenpaktes führten und mit dem, was aus ihm hervorgegangen ist.

Die ReferentInnen der Versammlung, zu denen Bischof Luigi Bettazzi (Italien), einer der letzten noch lebenden Erstunterzeichner des Paktes, Bischof Erwin Kräutler (Brasilien), der Theologe Jon Sobrino SJ (El Salvador) und der muslimische Befreiungstheologe Kacem Gharbi (Tunesien) und andere zählen, stehen ein für einen Aufbruch zur Veränderung in Gesellschaft und Kirche für ein Leben in Würde aller. Gemeinsam mit ihnen sollen die Anliegen des Katakombenpaktes für die heutige Situation aktualisiert werden.

Weitere Initiativen in Rom, die an die prophetische Tradition des Katakombenpaktes erinnern und anknüpfen, sind ein Studientag der Ordenskommission Iusticia et Pax (14. November) und die Tagung der Kirchenreformbewegungen Council 50 (20.-22. November). Gemeinsamer Höhepunkt der Erinnerung an den Katakombenpakt wird eine Messe am 16. November am historischen Ort seiner Unterzeichnung in der Domitilla-Katakombe sein. Gemeinsam wollen die Initiativen ein Zeichen setzen für eine Kirche, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander setzt, so wie es Franziskus an vielen Stellen seiner Verlautbarungen tut, und die sich gegen Strukturen stellt, die das Leben unmöglich machen.

Weitere Hinweise zur Versammlung finden Sie unter: www.pro-konzil.de
Das ausführliche Programm ist unter http://www.pro-konzil.de/wp-content/uploads/2015/05/Katakombenpakt_Rom_Programmheft.pdf einsehbar.

Pressebeitrag zur Versammlung /Katakombenpakt erinnern und erneuern! /von Radio Vatikan:
http://de.radiovaticana.va/news/2015/07/19/in_erinnerung_an_den_katakombenpakt/1158636

Pressegespräche:
Es wird zwei Pressegespräche für MedienvertreterInnen geben, bei denen ReferentInnen der Versammlung für Interviews zu Verfügung stehen werden:
Montag, 9. November, 11:30 Uhr
UISG, Piazza di Ponte Sant’Angelo, 28  00186 Roma

Montag, 16. November, 12:30 Uhr
Domitilla-Katakombe, Via delle Sette Chiese, 280/282  00147 Roma

Um eine kurze Teilnahmerückmeldung wird gebeten.
Pressekontakte der Projektgruppe Pro Konzil:
Cordula Ackermann (Deutsch, Englisch, Spanisch)
Benedikt Kern (Deutsch, Französisch, Englisch)
Pressetelefon vor Ort: +49 157 809 452 39 und +39 366 2784490


Projektgruppe Pro Konzil
c/o Institut für Theologie und Politik (ITP), Friedrich-Ebert-Str. 7 48153 Münster
Tel.: 0049/(0)251/524738 – Mobil:0049/(0)157/73143559 – Fax: 0049/(0)251/524788
www.pro-konzil.de