Befreiungstheologische Sommerschule: Programm

2016-05-30_WEB_HdWgu_ITPVom 06.-11. September findet unsere jährliche Befreiungstheologische Sommerschule statt, die dieses Jahr den Titel trägt: „Hurra diese Welt geht unter“ – Über Apokalypsen, Utopien und wie es mit uns weiter geht. Die Sommerschule richtet sich an Teilnehmende, die sich erstmals mit Befreiungstheologie auseinandersetzen möchten, ist jedoch auch spannend für „Erfahrene“, die einen Ort des Austauschs und der Diskussion suchen. Anmeldung unter sommerschule2016[at]itpol.de

 

Flyer Sommerschule

Zum Programm:

Hurra diese Welt geht unter“ –
Über Apokalypsen, Utopien und wie es mit uns weiter geht

Befreiungstheologische Sommerschule vom 06. – 11. September 2016 in Rheinböllen (Hunsrück)

Ständig wird von Katastrophen gesprochen: das Klima kippt, Hunger wächst, Kriege brechen aus und Millionen Menschen sind auf der Flucht. Und trotzdem ist der Untergang dieser Welt ein Grund zum Jubeln, so beschreibt es die Band K.I.Z., von der wir uns den Titel der Sommerschule geliehen haben. Ihr Liedtext rennt mit Utopie gegen die Hoffnungslosigkeit an. Die Zerstörung macht einen Neuanfang möglich.

Auch die Apokalypse ist nicht einfach die Offenbarung des Untergangs, sondern viel mehr die Ankündigung einer neuen Welt. Bei der Sommerschule werden wir uns mit den biblischen apokalyptischen Texten und ihrer befreienden Dimension befassen. Was ist ihr Verständnis von Zeit und Geschichte? Welcher historische und soziale Kontext steckt hinter diesen Geschichten? Welche Utopie entwickeln sie? Und was sagt uns Utopie heute in unserer Situation?

Das Institut für Theologie und Politik lädt Sie und euch herzlich ein, diesen Fragen auf der Befreiungstheologischen Sommerschule gemeinsam nachzugehen. Die Sommerschule findet in Kooperation mit der Leserinitiative Publik-Forum e.V. statt und wird vom Bé Ruys Fonds unterstützt.

Zeit: 06. bis 11. September 2016
Ort: Rheinböllen (Hunsrück)
Kosten: 140 € voller Betrag, 80 € ermäßigt
Anmeldung unter sommerschule2016[at]itpol.de

Die Unterbringung im Selbstversorgungshaus ist in einfachen Mehrbettzimmern.

Die Anmeldung ist bis zum 01.08.2016 mit Überweisung des vollen Betrags möglich. Bei Rücktritt erstatten wir bis zum 15.08.2016 50% des Teilnahmebeitrags, ab dem 01.09.2016 ist leider keine Erstattung mehr möglich.

Vorläufiges Programm

Dienstag
Ankommen und Kennenlernen
Ja, es wird Kennenlernspiele geben! Dabei wollen wir herausfinden, was unsere Zugänge zur Befreiungstheologie sind und welche Bilder wir zum Stichwort Apokalypse mit uns herumtragen.

Mittwoch
Vormittag: Befreiung oder Untergang? Befreiungstheologische Perspektiven auf die Texte der Bibel
Wir wollen das letzte Buch der Bibel „von unten“  lesen, denn aus diesem Blickwinkel sehen die Schilderungen der Offenbarung manchmal ganz anders aus. Woher dieser Ansatz kommt und welches Handwerkszeug aus dem befreiungstheologischen Bibellesen hervorgegangen ist, soll in dieser Einheit geklärt werden.

Nachmittag: Zwischen „Jetzt schon für die Rente sparen“ und „nach mir die Sintflut“ – Unser Zeitbewusstsein
Weltuntergang und Weltneuschaffung werden in der Apokalypse aus einem bestimmten Zeitbewusstsein heraus beschrieben. Können wir dieses Zeitbewusstsein nachvollziehen? Wie nehmen wir Zeit war? Befristet oder unbegrenzt, gleichförmig oder ständig sich verändernd?

Donnerstag
Vormittag: Die apokalyptische Literatur der Bibel
Visionen vom Weltuntergang treten in der Bibel nicht erst am Ende in der Offenbarung/Apokalypse auf. Schon bei den Propheten und im Buch Daniel werden die Themen Zerstörung, Befreiung und Neuanfang behandelt.
Wir wollen diese Motive und ihre sozialgeschichtlichen Hintergründe gemeinsam erkunden.

Nachmittag: Mythos, Katastrophe, Verheißung. Arbeit mit biblischen Texten
In dieser Einheit wollen wir in Gruppen unterschiedliche apokalyptische Texte aus der Bibel bearbeiten. Es wird vorbereitete Workshops geben, aber auch die Möglichkeit sich spontan zu Lesegruppen zusammen zu finden.

Freitag
Vormittags: „Apokalypse now“: Krise analysieren
Ausgehend von den Texten stellt sich die Frage, was das eigentlich mit uns zu tun hat. Was können wir mit den Texten anfangen? Wie können wir sie mit uns und der Welt in der wir leben zusammen bringen? Welche Krisen und Utopien bestimmen unsere Gesellschaft heute?

Nachmittags: Exkursion, Freizeit, Grillen
Vor dem letzten Tag der Sommerschule, gönnen wir uns einen entspannten Nachmittag, an dem wir durch die Weinberge wandern oder einfach mal ausspannen und abends grillen.

Samstag
Vormittags: „Seht, ich mache alles neu“. Utopien und Visionen
Und am Ende ist doch nicht alles kaputt: Die Apokalypse endet nicht in der Katastrophe , sondern im Neuanfang, in einer Utopie. Es wurde schon gesagt, wer solche Visionen habe, solle zum Arzt gehen, aber brauchen wir heute Visionen und Utopien nicht auch dringend?

Nachmittags: „Schritt für Schritt ins Paradies“. Utopie konkret
Utopien sind mehr als unerreichbare Träumereien! Wir wollen gemeinsam mit euch überlegen, wie und wo wir in unserem Leben schon anfangen können an der neuen Welt zu bauen. An der Uni, bei der Arbeit, Zuhause und gemeinsam mit Anderen.

Sonntag
Reflexion und Ausblick