Das ITP hat für den 23. Februar 2016 zusammen mit anderen Organisationen zu einem Vortrags- und Diskussionsabend mit Anna Schiff von der Rosa Luxemburg-Stiftung NRW eingeladen, bei dem es um die Frage nach dem Umgang mit den Kölner Silvesterereignissen ging. Anna Schiff bezog eindeutig Position, dass wir uns nicht zwischen feministischen Forderungen und antirassistischen Standpunkten entscheiden müssen, sondern sie plädierte stattdessen für Solidarität und komplexere Herangehensweisen an das Thema sexualisierte Gewalt. Statt als erstes nach der Herkunft der Täter zu fragen, unterstrich sie, die Frage nach den Ursachen sexualisierter Gewalt in Menschenmengen und nach den damit verbundenen Gelegenheitsstrukturen zu stellen. Sie warnte vor der weit verbreiteten Annahme, sexualisierte Gewalt sei aus anderen kulturellen Hintergründen, durch „das Fremde“ zu uns geholt worden, sondern machte deutlich, wie groß das Problem sexistischer Gesellschaftsstrukturen und sexualisierter Gewalt in Deutschland sei. Als Mitveranstalter sind wir sehr zufrieden mit dem Diskussionsabend und freuen uns auf weitere Gelegenheiten der Zusammenarbeit mit Anna Schiff.
Mitveranstalter des Diskussionsabends waren die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, die Interventionistische Linke Münster und die Gruppe Analyse und Kritik.