KTh I, Johannisstr. 8-10, 48143 Münster
Bereits im Alten Israel war das Phänomen der Migration allgegenwärtig. Dementsprechend nehmen viele biblische Texte sehr konkret Bezug auf den Umgang mit Fremden und den Schutz für Geflüchtete.Im Zentrum der biblischen Auseinandersetzung mit Flucht und Migration steht immer die Erinnerung an die eigene Flucht- und Befreiungsgeschichte des Volkes Israel aus dem Sklavenhaus in Ägypten. Jürgen Ebach macht deutlich, dass die Fluchtgründe auch zu biblischen Zeiten sehr unterschiedlich waren und unterstreicht, dass die Identität des Alten Israels auf der Migrationsgeschichte der „Entronnenen“ basiert. Auch wenn die Kontexte der biblischen Lebenswelt und unserer Zeit sehr unterschiedlich sind, so haben die Zeugnisse der Bibel in der gegenwärtigen politischen Situation etwas zu sagen, um den status quo von Abschottung, Ausgrenzung und Abschiebung anzuzweifeln.Der Vortrag wird im Anschluss auf politische Handlungsmöglichkeiten und die Erfahrungen des Instituts für Theologie und Politik hin kommentiert und es folgt eine Plenumsdiskussion.Professor em. Jürgen Ebach (geb. 1956) war in den Jahren 1996-2010 Lehrstuhlinhaber für Exegese und Theologie des Alten Testaments und Biblische Hermeneutik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Ethik, Sozialethik, Religionsgeschichte und Hermeneutik. Er ist Mitherausgeber der Bibel in gerechter Sprache.
Der Gastvortrag findet als Kooperation der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster und des Instituts für Theologie und Politik (ITP) statt und ist zugleich der Auftakt der Mitgliederversammlung des Vereins für entwicklungspolitische Bildung und befreiende Theologie e.V.
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