Telegramm der fünften Generalversammlung des Episkopats Lateinamerikas und der Karibik an die in Heiligendamm/Deutschland vom 6. bis 8. Juni 2007 versammelten Staats- und Regierungschefs der G-8
Wir katholischen Bischöfe aus Lateinamerika und der Karibik, zur fünften Generalversammlung im brasilianischen Aparecida versammelt und unserer Verantwortung als Hirten in unseren Völker bewusst, die so sehr unter den ungerechten Beziehungen zwischen armen und reichen Ländern leiden, richten an die in Heiligendamm/Deutschland versammelten Staats- und Regierungschefs der G-8 den Appell, die Weltwirtschaft auf den Pfad einer menschlichen, ökologisch-nachhaltigen Entwicklung zu führen, die auf Gerechtigkeit, Solidarität und dem Globalen Gemeinwohl beruht. Wenn auch die G-8-Länder kein Mandat zur globalen Regierung haben, führen ihre Entscheidungen aber doch zu weitreichenden Konsequenzen für das Leben von Millionen Menschen überall in der Welt. Deshalb bitten wir sie inständig, diese Verantwortung in wirksamer Solidarität wahrzunehmen.
Wie Papst Benedikt XVI. in seinem Brief an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sind wir gemeinsam mit ihm davon überzeugt, dass eine der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit darin besteht, die extreme Armut vor dem Jahre 2015 zu beseitigen und die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Dies steht in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem Weltfrieden und der weltweiten Sicherheit.
Aparecida, 30. Mai 2007