Am Montag, den 19. Mai 2008 von 16 bis ca. 21 Uhr findet im Institut für Theologie und Politik, Friedrich-Ebert-Str. 7, 48153 Münster ein Workshop statt:
Aufbrüche und Reaktion
Ein lateinamerikanisch-deutscher Workshop zu Politik, Glaube und Theologie
Unsere Gäste aus Lateinamerika werden sein:
– Nancy Cardoso Pereira, Brasilien, Pastorin der Methodistischen Kirche, Bibelwissenschaftlerin und Professorin für Kirchengeschichte, Assessorin des Centro de Estudos Bíblicos, (CEBI), einem 1979 gegründeten Zentrum befreiungstheologischer basisnaher Bibellektüre, Mitarbeiterin der Kommission der Kirchen für die Landpastoral, engagiert in der Bewegung der Landlosen (MST), als feministische Befreiungstheologin begleitet sie besonders soziale Kämpfe von Frauen auf dem Land.
– Pablo Ospina Peralta, Ecuador, Mitarbeiter der Kommission für Leben, Glaube und Politik, einer Diözesankommission, 1997 von Laien und Pastoralmitarbeitern gegründet. Auftrag ist die Arbeit im Bereich politische Praxis im Dienst gesellschaftlicher Transformation und christlicher Glaube.
Wir wollen über die Situation und die Aufbrüche in Lateinamerika, aber auch über unsere Situation in Deutschland sprechen, die Erfahrungen von Christen im politischen Engagement für Gerechtigkeit und eine andere Welt, von der wir glauben, dass sie möglich ist.
Wir werden von den Erfahrungen unserer Gäste in Lateinamerika ausgehen, die wir im ITP aber für durchaus relevant für unsere gesellschaftliche Wirklichkeit halten. Wir wollen zu folgenden Punkten arbeiten:
- Über Aufbrüche, den Sozialismus im 21. Jahrhundert und soziale Bewegungen
- Über das Verhältnis von Christentum und sozialen Bewegungen
- Über Kirche(n), Basisgemeinden, Befreiungstheologie und soziale Bewegungen
Wer Interesse an einer Teilnahme am Workshop hat, möchte sich bitte bis Freitag, den 16. Mai 2008 im ITP melden, damit wir die Zahl der TeilnehmerInnen dem zur Verfügung stehenden Raum entsprechend begrenzen und auch für den Imbiss einkaufen können.
Als kleine Beteiligung an den Kosten erwarten wir von den Teilnehmenden einen Beitrag in Höhe von 10,- € (am Geld soll die Beteiligung aber nicht scheitern).
Kontakt:
Ludger Weckel
Tel. 0251-524738 * Fax 524788
Ergänzende Informationen:
Pablo schreibt zu seiner Arbeit:
„Die Kommission für Leben, Glaube und Politik wurde 1997 als eine Kommission innerhalb des Bischöflichen Vikariats Südliches Quito aufgrund einer Initiative von Laien und pastoralen Mitarbeitern gegründet, die ein Interesse am Zusammenhang von persönlichem Glauben und politischer Praxis im Dienste einer gesellschaftlichen Umgestaltung haben. Zu dieser Zeit war die ecuadorianische Indigena-Bewegung extrem gefährdet, was wiederum linke Christen und Basisgemeinden zum Handeln motivierte. Außerdem war die Situation in Ecuador von einer politischen und ökonomischen Krise geprägt. Im Laufe der Zeit löste sich die Kommission aus den Strukturen der Kirche heraus; sie wir aktuell von Laien aus verschiedenen religiösen Konfessionen und von Konfessionslosen getragen. Sie unterhält Beziehungen zu verschiedenen Volksorganisationen und christlichen Gruppen im ganzen Land und arbeitet seit drei Jahren systematisch an der Sammlung der verstreuten ‚Kirche der Armen’.
Diese Veranstaltung ist kurzfristig möglich geworden, weil Pablo zu einem Kongress der Universität Bielefeld eingeladen ist und Nancy am Katholikentag in Osnabrück teilnehmen wird. Sie wird dort an folgenden Veranstaltungen teilnehmen:
– Politisches Nachtgebet: Komm, Herr – und bring Gerechtigkeit! Über Privatisierungen, Aneignungen und Globalisierung, Donnerstag, 22.5.2008, 20-22 Uhr, Kleine Kirche, Große Domfreiheit.
– Was ist geworden aus der Theologie der Befreiung? Ökumenische Aspekte, Samstag, 24.5.2008, 16.30 – 18 Uhr in St. Johann, Johannisfreiheit 12.