Biblisch-befreiungstheologisches Lehrhaus: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum
Das jährlich stattfindende Lehrhaus, bei dem es um befreiungstheologische Auseinandersetzung mit der Bibel geht, steht unter dem Thema: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum. „So halten wir es nu/das der Mensch gerecht werde/on des Gesetzes werck/alleine durch den Glauben“. So übersetzt Martin Luther Römerbrief 3,28. Dieser Satz hat die von Luther ausgehende Theologie durch Jahrhunderte beeinflusst und geprägt. Für seine Zeit war die Übersetzung des Satzes Luthers sicher gelungen, weil sie überzeugend eine Antwort auf die Frage nach einem gnädigen und gerechten Gott gab, die Luther und andere umtrieb. Aber ist der Satz überhaupt eine Antwort auf die von Luther gestellte Frage nach der Rechtfertigung? Der griechische Text zielt in eine andere Richtung. Er fragt, wie eine wahre Menschheit möglich werden kann, die solidarisch miteinander verbunden ist. Die Wirkungsgeschichte war jedoch eine andere. Luthers fast unerträglicher Hass auf die Juden, sein Kampf gegen die aufständischen Bauern, seine erschreckende Sicht auf die Rolle von Frauen, waren ja nicht einfach peinliche Nebenaspekte seines Denkens. Wie gehen wir mit dieser Wirkungsgeschichte um?
Das Lehrhaus findet am 07.-08.04.2017 im ITP statt. Um Anmeldung wird gebeten bei Alexandra Hippchen: alexandra.hippchen[at]googlemail.com (TN-Beitrag 10,-€).