Am 31. Mai 2017 gingen tragische Bilder und Videos aus Nürnberg durch die Medien. Ein Berufsschüler aus Afghanistan wurde von der Polizei in der Schule (!) abgeholt und sollte nach Afghanistan abgeschoben werden. Daraufhin solidarisierten sich mehrere hundert BerufsschülerInnen mit ihm und versuchten mit einer Sitzblockade das Polizeiauto aufzuhalten. Die Polizei ging daraufhin äußerst hart gegen die Schülerinnen und Schüler vor. Der Bayrische Rundfunk berichtete ausführlich über den Vorfall.
In Münster findet deshalb am Freitag, 2. Juni um 16 Uhr eine Solidaritätskundgebung statt an der sich auch viele Christinnen und Christen beteiligen wollen.
Hier gibt es den Aufruf zur Kundgebung:
Solidarität mit Schüler_innen in Nürnberg – Keine Abschiebung mehr!
Die Bilder aus Nürnberg bewegen uns seit gestern alle: Schüler_innen, die die Abschiebung ihres Mitschülers nach Afghanistan ins Kriegsgebiet nicht hinnehmen wollen und mit einer Sitzblockade seinen Abtransport zu verhindern suchen. Polizist_innen, die Schlagstöcke und Hunde einsetzen und diese Abschiebung um jeden Preis durchsetzen wollen. Die Brutalität des europäischen Grenzregimes zeigt sich so in aller Deutlichkeit – nicht nur im Mittelmeer, an den Grenzzäunen und Mauern, sondern auch mitten in der Bundesrepublik. Wir sind voller Bewunderung für den Mut und die Entschlossenheit der Menschen in Nürnberg. Dabei allein kann es jedoch nicht bleiben: Wir wollen auch zusammenkommen, um entschlossen zu zeigen, dass wir diese Asylpolitik, dieses Abschiebesystem nicht mehr einfach so hinnehmen wollen. Wir fordern: Kein_er mehr! Kein_er soll mehr einfach so verschwinden aus unseren Schulen, Betrieben, aus unserer Nachbarschaft. Wir wollen endlich ernst machen mit der Willkommenskultur, die wir im Sommer der Migration 2015 so beeindruckend an vielen Orten erfahren durften. Wir wollen diejenigen schützen, die Leib und Leben aufs Spiel gesetzt haben, in der Hoffnung auf eine Perspektive, ein Leben in Würde bei uns. Wir wollen gemeinsam mit ihnen eine Gesellschaft, eine Welt aufbauen, in der genug Platz ist für alle Menschen! Deshalb fordern wir alle diejenigen, die immer noch „Refugees Welcome“ sagen, zu einer Solidaritätskundgebung morgen am Freitag (2.6.) um 16 Uhr an den Aaseekugeln auf! Besonders laden wir alle Münsteraner Schüler_innen ein, ein Zeichen der Solidarität mit dem afghanischen Berufsschüler in Nürnberg und mit all seinen Mitschüler_innen, die ihn mutig unterstützt haben, zu setzen. Für ein Recht zu gehen und zu bleiben für alle! Um Europa keine Mauer – Bleiberecht für alle und auf Dauer!