Keine Abschiebung von Roma!

nächstes Treffen am Mittwoch, 10. August

Alle bleiben!
Keine Abschiebung von Roma – egal wohin!
Kundgebung
Serbische Roma in Münster – von Abschiebung bedroht! Wir bleiben dran!
Montag, 18. Juli 2011
8:00 vor dem Amt für Ausländerangelegenheiten, Ludgeriplatz 4

Die Gruppe „Münsteraner/innen für ein Bleiberecht der Roma“ wird sich wieder treffen am Mittwoch, 10. August, um 19 Uhr im Institut für Theologie und Politik. Herzlich willkommen!

Am Donnerstag, den 14. Juli, begleiteten wir zwei junge Münsteraner Roma zur Ausländerbehörde. Es konnte allerdings noch nicht geklärt werden, ob ihre Duldung verlängert wird. Dafür wurde ein Termin
am Montag angesetzt. Aus diesem Anlass findet die nächste Kundgebung am Montag um 8 Uhr vor dem Eingang der Ausländerbehörde statt! Kommt zahlreich und bekundet eure Unterstützung! Wir werden nicht akzeptieren, dass unsere Nachbarn abgeschoben werden!
Auf der Kundgebung heute brachten Vertreter der GGUA, des Institut für Theologie und Politik und engagierte Münsteraner/innen ihre Empörung über die drohenden Abschiebungen von Roma nach Serbien und in den Kosovo zum Ausdruck. Auf der Veranstaltung am Mittwoch wurde über die menschen- und völkerrechtlich untragbare Situation der serbischen Roma in Deutschland und über die von Diskriminierung und Perspektivlosigkeit bestimmte Situation in Serbien berichtet. Im Gespräch mit Münsteraner Roma wurde deutlich, dass viele in den nächsten Wochen von auslaufenden Duldungen und damit drohender Abschiebung betroffen sind. Wir werden dranbleiben, uns gegen die Abschiebungen einsetzen und dafür, dass es endlich ein Bleiberecht für Roma gibt!

Die Gruppe „Münsteraner/innen für ein Bleiberecht der Roma“ wird sich wieder treffen am Mittwoch, 10. August, um 19 Uhr im Institut für Theologie und Politik. Herzlich willkommen!

Zum Hintergrund:
Das Schicksal der beiden Roma, die wir am Donnerstag begleiteten, teilen viele andere: Sie sind hier geboren und aufgewachsen, hatten hier Freunde und gingen zur Schule. Anfang der 2000er Jahre wurden sie nach Serbien abgeschoben und lebten dort in einem kaputten Haus, konnten nicht mehr zur Schule gehen, fanden keine Arbeit und waren Diskriminierungen und Perspektivlosigkeit ausgesetzt. Als die Visumpflicht für Serbien fiel, kamen sie Anfang 2010 voller Hoffnung wieder zurück nach Deutschland – endlich nach Hause! Doch hier treffen sie auf völliges Unverständnis, Arbeitsverbot und „Schnellverfahren“, um sie wie viele andere schnellstmöglich nach Serbien abzuschieben. Angesichts ihrer Verwurzelung hier und der Situation in Serbien – Diskriminierung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, oft genug das Verweigern von Papieren, wodurch nicht einmal ein Zugang zur Basisversorgung sichergestellt ist etc. – sind diese Abschiebungen nur als Menschenrechtsverletzungen anzusehen.
Amnesty international berichtet von einer Serie von Zwangsräumungen in Belgrad seit 2009, auch im Zusammenhang mit großen, von Europäischen Banken finanzierten Projekten. Diese Zwangsräumungen betreffen vor allem Roma und verletzen die internationalen Verpflichtungen, die auch Serbien eingegangen ist, das heißt, es werden keine adäquaten alternativen Wohnmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und teilweise finden Zwangsumsiedlungen in den Süden Serbiens statt.
Zuletzt sei daran erinnert, dass in Deutschland während der Nazizeit eine halbe Million Roma ermordet wurden, und dass in Deutschland auch wegen dieses Erbes eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber Menschenrechtsverletzungen vorhanden sein sollte – gegen Roma, aber auch gegen andere Flüchtlinge, die ebenfalls unter Kettenduldung leiden, die ständig mit der Angst leben müssen, abgeschoben zu werden.
Schluss mit Abschiebungen und den ständigen Menschenrechtsverletzungen an Migrant/innen in Deutschland!

Wir treffen uns wieder: Münsteraner/innen für ein Bleiberecht der Roma
Mittwoch, 10. August 2011
19:00 Uhr, Institut für Theologie und Politik, Friedrich-Ebert-Str. 7
(Ecke Dammstraße, im Hinterhof, im 1. Stock)
Kontakt: Katja Strobel (strobel@itpol.de)