Angesichts einer dramatisch sich zuspitzenden Situation der Welt und der Tatsache, dass die Entwicklungen nicht mithilfe von Rechtsbrüchen, sondern auf formal legalem Wege durchgesetzt werden – das Unrecht also durch das Recht herrscht – erscheint die Frage nach der Bedeutung des Gesetzes, der Legalität und danach, was eigentlich jenseits des Gesetzes liegt, zentral.
Mit der Frage nach dem Gesetz ist auch die nach den Subjekten verbunden, die dem Gesetz unterworfen werden, deren Möglichkeiten der Subjektwerdung aber nicht auf diese Anrufung durch das Gesetz beschränkt sind. Eine dringliche Frage scheint also die nach der Subjektivierungsform zu sein, die die Hegemonie der herrschenden Ordnung begründet und auch danach, wie Subjektwerdungsprozesse ermöglicht werden, die jenseits dieser Ordnung stattfinden. In dieser Hinsicht können uns die Texte des Ökonomen und Befreiungstheologen Franz Hinkelammert bleibend wichtige Impulse liefern.
Wir möchten zu dieser Fragestellung bei Franz Hinkelammert hier einen Vortrag von Julia Lis zum Download zur Verfügung stellen: Subjekt- und Gesetzeskritik