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Neu erschienen: Hoffnung praktisch werden lassen

„Hoffnung praktisch werden lassen. Befreiungstheologische Interventionen“ ist als Best-Of der Rundbrieftexte des Instituts für Theologie und Politik ein Kompendium von 26 Jahren befreiungstheologischen Denkens. Die Auswahl zeigt die Entwicklung, die Brüche und die Kontiuitäten der Befreiungstheologie seit 1994 bis heute.

 

Christliche Existenz bedeutet, Hoffnung praktisch werden zu lassen. Sie bedeutet, der Hoffnung auf den Gott der Lebenden und der Toten Konsequenzen folgen zu lassen. Christliche Theologie ließe sich entsprechend als eine „Apologie der Hoffnung“ charakterisieren. Eine solche Theologie reflektiert nicht nur die christlichen Begriffe, Motivationen oder Handlungsweisen, sondern sie formuliert eine konkrete Hoffnung sowie den Grund dieser Hoffnung in eine Situation hinein, die von Leiden, Kämpfen und Widersprüchen geprägt ist. Sie weist auf die Möglichkeit der vermeintlichen Unmöglichkeit hin, auf die bereits geschehenen und die noch einlösbaren Unterbrechungen.

Mit Beiträgen von Norbert Arntz, Fernando Castillo, Nancy Cardoso Pereira, Kuno Füssel, Franz Hinkelammert, Barbara Imholz, Michael Ramminger, Jon Sobrino, Paulo Suess, Elsa Tamez u.a.

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In Memoriam Professor Heinrich Fink

Der ehemalige Rektor der Humboldt-Universität in Berlin, Heinrich Fink, ist am 1. Juli 2020 nach kurzer Krankheit im engeren Kreis seiner Familie in Berlin gestorben.

Wir haben einen nahen Freund, bekennenden Christen, anerkannten Wissenschaftler und mutigen Antifaschisten verloren. Die Nachrufe werden sich lange reihen und auf die vielen Ebenen eines erfüllten und beispielhaften Lebens eingehen. Gerade deswegen dürfen wir vom Institut für Theologie und Politik in Münster uns darauf beschränken, kurz drei für uns wesentliche Aspekte hervorzuheben: a) Seine lebenslange Präsenz als liebenswürdiger und charmanter Gastgeber, privat wie auch als Vertreter von Institutionen und Moderator von Veranstaltungen; b) sein vorbildliches Zeugnis als bekennender Christ und kluger, weitblickender Theologe, der die versöhnende und befreiende Kraft des Evangeliums als Basis gesellschaftlichen Handelns einforderte ; c) sein in der Tradition der Barmer Erklärung und der bekennenden Kirche stehender überzeugender und wortmächtiger Antifaschismus. In Memoriam Professor Heinrich Fink weiterlesen

Neu erschienen: Ereignis, Freiheit, Transzendenz mit Alain Badiou

Im Edition ITP-Kompass haben Philipp Geitzhaus und Michael Ramminger das Buch „Ereignis, Freiheit, Transzendenz. Auseinandersetzungen mit Alain Badiou“ herausgegeben.

„Was ist die Gestalt unserer Welt? Auf der einen Seite haben wir die ständige Erweiterung der Automatismen des Kapitals, mit der sich die brilliante Vorhersage von Marx erfüllt hat: die Konfiguration der Welt als Weltmarkt. Es ist eine Gestalt der abstrakten Homogenisierung. … Auf der anderen Seite haben wir einen Prozess der Fragmentierung in geschlossene Identitäten.“ So eröffnet Alain Badiou seinen Beitrag in diesem Buch. In dieser Welt an der Möglichkeit von Wahrheit, Universalität und der Rede vom Subjekt festzuhalten, ist eine Kampfansage an die Beliebigkeit, an die Resignation vor der Möglichkeit vom „wahren Leben“ sprechen zu können, wie Badiou zustimmend Rimbaud zitiert.

Die in diesem Buch Versammelten sind über die Interpretation zu „Paulus als dem Begründer des Universalismus“ auf den atheistischen Genossen Alain Badiou gestoßen. Aus ganz unterschiedlichen Denktraditionen kommend, beschäftigen sie sich mit den philosophischen und theologischen, also theoretischen Voraussetzungen von Möglichkeiten emanzipatorischer Politik. Mit den Worten Badious: mit der Möglichkeit, AktivistInnen der Wahrheit zu werden.

Mit Alain Badiou, Michael Ramminger, Philipp Geitzhaus, Thomas Rudhof-Seibert, Andreas Hellgermann, Kuno Füssel und Julia Lis.

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Petition: Kirche im Dorf lassen

Keine Entwidmung der Kirchen in der Rheinischen Braunkohleregion

Petition gestartet

Die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“, in der wir als ITP mitarbeiten, reagiert nun mit einer Unterschriften-Petition auf die zunehmende Bedrohung der Dörfer am Rand des Tagebau Garzweiler durch den Braunkohleabbau. Der Braunkohlebagger steht 200 m vor Erkelenz-Keyenberg und RWE nutzt die Corona-Krise, um weiter Fakten zu schaffen, indem der Abriss der Dörfer vorangetrieben wird. Gerade in dieser Situation brauchen Menschen die Kirche an ihrer Seite. Aber die Kirchen von Keyenberg und Kuckum sowie die Kapelle in Berverath wurden bereits an RWE verkauft. Dies geschah gegen den erklärten Willen Tausender, die den Erhalt der Kirchen wollten. Jetzt drohen Schließung, Entwidmung und Abriss. Petition: Kirche im Dorf lassen weiterlesen

Neu: Künstliche Intelligenz oder kritische Vernunft

Das Buch „Künstliche Intelligenz oder kritische Vernunft. Wie Denken und Lernen durch die Digitalisierung grundlegend verändert werden“ vom AK Religionslehrer_innen im ITP ist neu im Edition ITP-Kompass erschienen.

Die Digitalisierung von Bildungsprozessen ist in vollem Gange. Und sie erscheint notwendiger denn je. Aber das bedeutet nicht, dass man sich dieser Digitalisierung ausliefern muss. Schon gar nicht, wenn Bildung ihren emanzipatorischen Kern nicht aufgeben will. Für den neoliberalen globalen Kapitalismus scheint das digitale Subjekt als Idealvorstellung am Horizont auf. Für eine befreiende Pädagogik darf das nicht so sein.

Was ist zu tun und was müssen wir vor allem verstehen, wenn wir uns diesen Prozessen nicht widerstandslos unterwerfen wollen?

Leseprobe: Künstliche Intelligenz 2020 Leseprobe

AK Religionslehrer_innen im ITP
Künstliche Intelligenz oder kritische Vernunft
Wie Denken und Lernen durch die Digitalisierung grundlegend verändert werden
Edition ITP-Kompass Bd. 31, Münster 2020, 148 Seiten, 13 Euro.
ISBN: 978-3-9818-454-5

Hier geht es zum Verlagsprogramm des Edition ITP-Kompass.

Wachszins-Fahrradwallfahrt am Hambacher Forst

Was der Heilige Arnold von Arnoldsweiler mit radikalem Klimaschutz und kollektivem Eigentum zu tun hat

Am Pfingstdienstag, den 2. Juni 2020, fand im Rheinischen Braunkohlerevier am Hambacher Forst die Wachszins-Fahrradwallfahrt von Buir nach Arnoldsweiler statt, zu der die Initiativen „Waldspaziergang Hambacher Wald“, „Kirche(n) im Dorf lassen“, „Alle Dörfer bleiben“, der Katholikenrat Düren und das Institut für Theologie und Politik aufgerufen hatten. Über 60 PilgerInnen beteiligten sich und ließen so die 640 Jahre alte Tradition wieder zum Leben erwachen. Wachszins-Fahrradwallfahrt am Hambacher Forst weiterlesen

PM: Pressefreiheit in Gefahr

Protestaktion von Klimaaktivist*innen „Datteln 4 versenken“

+++Pressemitteilung vom 28. Mai 2020+++

Pressefreiheit in Gefahr – Repression in Datteln gegen Journalisten

Das Institut für Theologie und Politik erklärt sich solidarisch mit dem Fotojournalisten Björn Kietzmann

Münster. Das Vorgehen der Polizei im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Inbetriebnahme des neuen Kohlekraftwerkes Datteln IV nimmt immer bizzarere Züge an. Betroffen ist nun auch ein Journalist, der als Berichterstatter der Aktion von Ende Gelände am 2. Februar 2020 vor Ort war. Der Fotograf Björn Kietzmann hatte die Besetzung des Kraftwerkes dokumentiert und daraufhin das Werksgelände verlassen. Nun wurde ihm auf Betreiben der Kraftwerksfirma ein Strafbefehl über 900 Euro wegen Hausfriedensbruchs ausgestellt. Außerdem bekam er befristet bis Mitte August ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für das Kraftwerksgelände. Gegen den Strafbefehl und das Betretungsverbot wehrt sich Björn Kietzmann nun gerichtlich. Siehe hierzu den Artikel „Datteln IV und der Journalist als Störer“ (https://mmm.verdi.de/beruf/datteln-iv-und-der-journalist-als-stoerer-66379). PM: Pressefreiheit in Gefahr weiterlesen

Zum 40. Jahrestag der Ermordung von Romero

Zum 40. Jahrestag der Ermordung von Oscar Arnulfo Romero, dem Erzbischof von San Salvador, hatten wir eigentlich eine Veranstaltung im ITP geplant. Grund für seinen Tod war sein Einsatz für die Armen und seine wiederholte Anprangerung der Ungerechtigkeit und Gewalt, die in El Salvador in Zentralamerika herrschten. Wir denken aber, dass wir nicht nur vom Leben Romeros und den Gründen für seinen Tod sprechen sollten, dessen Hintergründe ja mittlerweile vielen bekannt sind. Genauso wichtig erscheint uns ab, was Erzbischof Romeros Tod auslöste, nämlich die Gründung eines Netzwerks internationaler Solidarität. Solidarität im internationalen Maßstab zu denken, erscheint gerade heute, wo wir inmitten der global um sich greifenden Coronakrise leben und deren weltweiten Folgen noch gar nicht absehen können, wieder besonders unverzichtbar. Während wir gerade erleben, wie schmerzhaft das Virus das Leben der Menschen rund um den Globus gefährdet, wird zweierlei deutlich: Zum 40. Jahrestag der Ermordung von Romero weiterlesen

Universale Solidarität – angesichts von Corona

Eine gekürzte und leicht überarbeitete Version des folgenden Artikels ist auf dem Blog feinschwarz am 21.03.2020 erschienen.

Spätestens am Abend des 13. März 2020 war klar, dass die Bundes- und Landesregierungen weitergehende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergreifen würden. Stellungnahmen von Politiker*innen und Anderen folgten auf dem Fuß. Seitdem „überschlagen sich die Ereignisse“. All das einzuordnen, fällt schwer. Wir möchten hier nur auf einen Punkt aufmerksam machen und zwar, was Solidarität bedeutet und unter den aktuellen Umständen weiterhin bedeuten muss. Ihre Notwendigkeit wird kaum bezweifelt werden. Genauso wenig wie die Notwendigkeit, bestimmte Formen sozialer Kontakte dramatisch zu reduzieren: Abstand halten. Die selbstverständliche Verbindung von beidem darf nicht einfach so gesetzt werden.

Universale Solidarität

von Andreas Hellgermann und Julia Lis

„Solidarität zeigen, indem Sie Abstand zueinander halten – eine scheinbare paradoxe Sache, die aber heute notwendig ist. Gerade den Schwächsten, den älteren Menschen, den Menschen mit Vorerkrankungen hilft man am besten, wenn soziale Kontakte so weit wie möglich gemieden werden. Das ist die Solidarität in dieser Zeit, die wir brauchen.“ (Angela Merkel, Tagesschau 13.3., 20 Uhr) Universale Solidarität – angesichts von Corona weiterlesen

Internationale Stimmen zur Coronakrise

Auch unsere Freund*innen und viele Menschen in Lateinamerika sind von der Coronakrise betroffen. Wir halten es für sehr wichtig, jetzt unseren Blick und unsere Solidarität nicht auf den bundesdeutschen oder auch nur europäischen Tellerrand zu beschränken oder gar an ein nationale Wir-Gefühl zu appellieren. Vielmehr muss unsere Solidarität allen Menschen gelten, weltweit. Daran erinnern uns die mutigen Stimmen aus Chile und Mexiko, denen es gelingt die Pandemie ernst zu nehmen, aber gleichzeitig die Kritik an den Herrschenden und den Kampf für Leben, Gerechtigkeit und Würde fortzusetzen, auch unter widrigen Umständen. Ihnen gilt unsere Solidarität, ihren Kämpfen fühlen wir uns heute besonders verbunden, weil sie auch die unseren sind: Internationale Stimmen zur Coronakrise weiterlesen