„Menschenrechtsschutz muss Grenzen überschreiten“ – BürgerInnenasyl bald auch in Münster?
Am 14.5.2019 hat Doro Köhler von der Bürger*innenasyl-Initiative Darmstadt bei einer Veranstaltung in der Stadtbücherei Münster über die Erfahrungen mit dem BürgerInnenasyl in Darmstadt berichtet und ermutigt eine solche Praxis des Zivilen Ungehorsams auch hier in Münster zu etablieren. „Wenn die Abschiebepraxis immer weiter die Grenzen des Menschenrechtsschutzes überschreitet, müssen auch wir im Zeichen des Menschrechtsschutzes Grenzen überschreiten,“ so die Referentin. „BürgerInnenasyl bedeutet auch den politischen Entwicklungen mit entschiedenem Ungehorsam und Widerstand entgegenzutreten“.
Das BürgerInnenasyl ist eine neue Praxis des Menschenrechtsschutzes, die sich in mittlerweile 15 deutschen Städten wie Hamburg, Köln, Berlin, Darmstadt, Stuttgart oder Göttingen zu etablieren beginnt. Hier werden Menschen aufgenommen, um sie vor Abschiebung zu schützen, aber auch die aktuelle Abschiebepraxis zu skandalisieren.
Die ca. 50 Teilnehmenden der Veranstaltung, die meist aus unterschiedlichen Kontexten der Flüchtlingshilfe kamen und daher die Problematik des steigenden Abschiebedrucks aus ihrer eigenen ehren- oder hauptamtlichen Beratungs- und Unterstützungsarbeit kennen, zeigten sich an dem Modell des BürgerInnenasyls sehr interessiert. Interessiert gingen sie in ihren Rückfragen vor allem auf Fragen der praktischen Umsetzung dieser konkreten Hilfe für von Abschiebung bedrohte Menschen ein.
Benedikt Kern vom Bündnis gegen Abschiebungen lud alle Interessierten zu einer Folgeveranstaltung am 27.6.2019 um 18:30 Uhr in die Katholische Studierenden-und Hochschulgemeinde Münster ein. Dort soll konkret beraten werden, wie eine Initiative für ein BürgerInnenasyl in Münster weiter ausgestaltet und mit Leben gefüllt werden könnte. Zu diesem Treffen sind alle an dieser Form der Menschenrechtsarbeit Interessierten herzlich eingeladen.
Kontakt:
Julia Lis, Netzwerk Kirchenasyl Münster
Tel: 0251 524738, Mail: kirchenasyl-ms@asyl.org