Archiv der Kategorie: Allgemein

Amazon faith solidarity action

Das Institut für Theologie und Politik unterstützt die ökomenische Erklärung „Amazon Faith Solidarity Action“

Als Teil der globalen ökumenischen Gemeinschaft stellen wir, die UnterzeichnerInnen, uns in Solidarität an die Seite der Kirchen und Gemeinschaften im gesamten Amazonasgebiet. Die ökologische Krise der Regenwälder erfordert kontinuierliche Anstrengungen der ökumenischen Partner, um Frieden und Gerechtigkeit auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu erreichen. In diesem Zusammenhang befürworten und unterstützen wir das folgende Manifest der lateinamerikanischen Kirchen: Amazon faith solidarity action weiterlesen

Feministischer Workshop mit Tove Soiland

Der Arbeitskreis Feministische Theologie am Institut für Theologie und Politik lädt herzlich ein zum feministischen Vortrag und Workshop mit Tove Soiland am 22.-23. November in Münster!

Vortrag 22.11.2019, 19:00 Uhr
Ort: Johannisstr. 4, Münster, Raum: JO1 (Universität Münster)

Sexuelle Differenz
Plädoyer für ein anderes Geschlechterverständnis

Seit vielen Jahren hat der Gender-Begriff das „Subjekt Frau“ der feministischen Bewegung abgelöst. Die „Dekonstruktion der Zweigeschlechtlichkeit“ gehört zum theoretischen Common Sense – jedenfalls im deutschsprachigen Raum. Doch dieser Ansatz erfährt vermehrt Kritik. Vor dem Hintergrund des Paradigmas der Sexuellen Differenz nimmt Tove Soiland die „Dekonstruktion der Zweigeschlechtlichkeit“ kritisch unter die Lupe und plädiert für ein anderes Geschlechterverständnis, das um die Möglichkeit einer weiblichen Subjektposition kreist.

Workshop: 23.11.2019, 10:00-18:00 Uhr
(Ort: Institut für Theologie und Politik, Friedrich-Ebert-Str. 7)
+++ die Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich. Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt. Anmeldung unter geitzhaus[at]itpol.de +++ Feministischer Workshop mit Tove Soiland weiterlesen

Nachruf auf Jerry Pöter

1989 vor der endgültigen Ausreise

Als ich Jerry, wie er allgemein nur genannt wurde, 1979 im Zusammenhang der Bewegung „Christen für den Sozialismus“ kennenlernte, lebte er in einer „Dominikaner WG“ in Göttingen. Er repräsentierte für uns Neulinge in der Bewegung die andere Kirche, die Kirche von unten, mit klaren Positionen, die darauf hinausliefen, auf ungerechte Strukturen mit allen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen sowohl in der BRD als auch weltweit zu verweisen, sie als Sünde anzuklagen und auf ihre Überwindung hinzuarbeiten. In den 80er Jahren gingen diese Analysen und Ambitionen, diese Kapitalismuskritik mit befreiungstheologischer Reflexion Hand in Hand. Jerry wurde nie müde, in aller Konsequenz an der Option für die Armen als wahrhaftes christliches Zeugnis festzuhalten. Wenn ihm unsere Analysen zu theoretisch erschienen, die materialistische Bibellektüre zu abgehoben, unsere politischen Aktionen zahnlos, weil am Grundübel vorbei geplant, ging er in die Auseinandersetzung und repräsentierte mit seinem konsequenten Lebensentwurf schon damals Glaubwürdigkeit und Authentizität. Was ihn außerdem auszeichnete, war seine radikale „Basisorientierung“. Die neue Gesellschaft und der neue Mensch kann nur in einer ernstgemeinten partizipativen Struktur Wirklichkeit werden. Nachruf auf Jerry Pöter weiterlesen

Warum der Amazonas viel mit dem lieben Gott und manchmal wenig mit Kirchenfürsten zu tun hat

Am 27. Juni 2019 hat kath.net eine scharfe und polemische Kritik von Kardinal Walter Brandmüller an der sog. „Amazonas-Synode“ veröffentlicht: „Was haben – so fragt man – Ökologie, Ökonomie und Politik mit dem Auftrag der Kirche zu tun?“ Darauf antwortet ihm der brasilianische Befreiungstheologe und Benediktinermönch Marcelo Barros mit hier vorliegendem Text. Bis auf die Formulierung „westliche Kultur“, die wir für zu emblematisch halten, teilen wir seine Antwort und halten sie für richtig und notwendig. Die Synode wird im Oktober stattfinden, zur gleichen Zeit werden wir mit anderen Gruppen vom 18.-20. Oktober im deutschen Braunkohlerevier eine begleitende „Klima-Synode“ abhalten. Warum das etwas mit unserem Gottes- und Kirchenverständnis zu tun hat, erläutert Marcelo Barros in seinem Text umfänglich. Wir werden die Diskussion um die Synode hier auch weiter verfolgen.

Antwort auf den Artikel des Kardinals

Ich habe in der Zeitschrift IHU Unisinos den Artikel gelesen, in dem der deutsche Kardinal Walter Brandmüller, einer der großen Gegenspieler von Papst Franziskus, die Amazonas-Synode verurteilt und die Synode anklagt, dass sie unbegründet sei (dass er keinen Sinn darin sieht, eine universale Synode einzubrufen, der es um eine brasilianische Region geht, die Amazonien sei). Warum der Amazonas viel mit dem lieben Gott und manchmal wenig mit Kirchenfürsten zu tun hat weiterlesen

Absage Vortrag von Alain Badiou

Absage Vortrag von Alain Badiou am 28. Juni 2019

Der Vortrag von Alain Badiou „Paulus, die Wahrheit und die Idee des Kommunismus“, der für den 28. Juni 2019, 19 Uhr geplant war, muss leider kurzfristig ausfallen. Alain Badiou musste aus gesundheitlichen Gründen seine Reise nach Münster absagen. Wir hoffen, dass die Veranstaltung zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden kann. Über einen Alternativtermin werden wir selbstverständlich wieder informieren.

Das interne Fachseminar zur Philosophie Badious wird dennoch wie geplant stattfinden.

Preis an das Netzwerk Kirchenasyl Münster

Benedikt Kern, Juni 2019

Am 15. Juni wurde der Papst Johannes XXIII.-Preis an das Netzwerk Kirchenasyl Münster verliehen. Benedikt Kern, Mitarbeiter am Institut für Theologie und Politik und Vertreter des Netzwerks Kirchenasyl Münster hat im Rahmen der Preisverleihung eine Rede gehalten. Die Rede steht auch hier als PDF zur Verfügung.
Kern Kirchenasyl Rede Preisverleihung Juni 2019

«Denn die Verhältnisse lassen uns keine andere Wahl»

Rede anlässlich der Preisverleihung des Papst Johannes XXIII.-Preises an das Netzwerk Kirchenasyl Münster am 15. Juni 2019

Von Benedikt Kern

Papst Johannes XXIII. hat 1962 das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet unter dem Motto des Aggiornamento – was soviel heißt wie Aktualisierung oder auf den Stand bringen. Und damit verbunden war für ihn, dass er die Fenster der Kirche weit aufreißen wollte, um frische Luft reinzulassen, die alles aufwirbelt, vielleicht mit Zug auch Türen zuzuschlagen, Mief rauszulassen… Preis an das Netzwerk Kirchenasyl Münster weiterlesen

GDP-Vorsitzender Radek erklärt Sympathie der Bundespolizei für AFD. Wusste ich aber schon!

Es ist erschütternd, was sich in den letzten Tagen seit der Erkenntnis, dass der Kasssler Regierungspräsident Lübcke vermutlich von einem Neonazi erschossen wurde, in dieser Republik zeigt: Jetzt muss was getan werden, heisst es allerorten (bis auf die AFD, die natürlich vorsorglich die „verfolgte Opfer-Haltung“ einnimmt und die CDU, die offenkundig etwas beschämt sprachlos scheint.) Jetzt sei eine neue Qualität rechter Gewalt und rechten Terrors erreicht worden; jetzt muss gehandelt werden.

… Je nach Zählung seit 1990 knapp zweihundert Tote durch rechte Gewalt, die NSU-Morde, die Verquickung der Geheimdienste in die NSU-Karriere, Skandale ohne Ende in der hessischen Polizei, in den bayrischen SEKS, völlig aus dem Ruder gelaufene Berliner Polizisten, die rechtsfrei prügelnd und pöbelnd für ihre Vorstellung von Ordnung sorgen. Worin besteht nun die neue

Polzeiwagen von 2017, nicht 1934. Foto: Screenshot Twitter @Storch_i/Dirk Knofe

Qualität? Dass es einen Politiker getroffen hat, zumal einen der CDU? Es ist einfach erbärmlich, was in dieser Republik gerade geschieht, am raffiniertesten diese Tage in der Sueddeutschen formuliert: die Politik sei auf dem rechten Auge blind gewesen, sonst hätte sie schon viel früher die Gefahr einer braunen RAF erkannt. Genial dialektisch, verhohlen totalitarismustheoretisch: Die Gefahr steht eben doch links, oder?

Und jetzt das: GDP-Vorsitzender Radek erklärt Sympathie der Bundespolizei für AFD. Wusste ich aber schon! weiterlesen

Workshop: Glaube und Arbeit zusammenbringen

Glaube und Arbeit zusammenbringen – kirchen.perspektiven mit Rosemarie Henkel-Rieger und Jörg Rieger am 6.6.2019 im ITP

Immer auf der Suche nach den Ressourcen und Traditionen, die Menschen zu Solidarität befähigen. zu Solidarität auch jenseits milieuspezifischer und gruppeneigener Identität: Darum geht es dem Theologen Jörg Rieger und der Organizerin Rosemarie Henkel-Rieger angesichts eines immer brutaler werdenden Kapitalismus, der Ungleichheit und Ausbeutung global potentiert. Vor dem Hintergrund us-amerikanischer Erfahrungen religiös gebundener Menschen und gewerkschaftlich organisierter und um eine würdige Arbeit kämpfender Menschen berichten die beiden aus den USA. Workshop: Glaube und Arbeit zusammenbringen weiterlesen

BürgerInnenasyl in Münster?

„Menschenrechtsschutz muss Grenzen überschreiten“ – BürgerInnenasyl bald auch in Münster?

Am 14.5.2019 hat Doro Köhler von der Bürger*innenasyl-Initiative Darmstadt bei einer Veranstaltung in der Stadtbücherei Münster über die Erfahrungen mit dem BürgerInnenasyl in Darmstadt berichtet und ermutigt eine solche Praxis des Zivilen Ungehorsams auch hier in Münster zu etablieren. „Wenn die Abschiebepraxis immer weiter die Grenzen des Menschenrechtsschutzes überschreitet, müssen auch wir im Zeichen des Menschrechtsschutzes Grenzen überschreiten,“ so die Referentin. „BürgerInnenasyl bedeutet auch den politischen Entwicklungen mit entschiedenem Ungehorsam und Widerstand entgegenzutreten“. BürgerInnenasyl in Münster? weiterlesen

Anmerkungen zur Diskussion der gegenwärtigen Situation Venezuelas

Im folgenden dokumentieren wir einige Anmerkungen des Gründers der brasilianischen Landlosenbewegung MST, João Stedile, zur Situation Venezuelas. Stedile ist katholisch, hat in seinerJugend bei der Kommission für die Landpastoral der braislianischen Bischofskonferenz mitgearbeite. Er gehörte auch zu den führenden Köpfen der Weltsozialforen und war bei den Weltforen der Sozialen Beweegungen auf Initiative Papst Franiskus engagiert.

Notes to discuss the current situation in Venezuela

by João Pedro Stedile1
São Paulo, February 18, 2019/latest update, March 18, 2019.

  1. Since 2008 there has been an international crisis of the capitalist mode of production that has only deepened. In light of this, the hegemony of finance capital means that only large corporations and banks can accumulate in contrast to the economies of countries and people specially the working class who pay with more unemployment, an increase in inequalities, migration, social conflicts and the loss of rights. We also see cuts to basic public services such as education, health and housing, etc.
  1. With the emergence of the economic crisis, governments that are based on agreements of class reconciliation for political stability are no longer able to sustain themselves because the State and its finances transform in the terrain of class struggle.

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