Bücher aus unserem befreiungstheologischen Verlagsprogramm können ab sofort über buecher[at]itpol.de bestellt werden. Unser Onlineshop wird wird zur Zeit aktualisiert und steht demnächst wieder zur Verfügung.
Übrigens: Kennen Sie schon unsere Neuerscheinungen zur Politischen Theologie und zur Theologie der Befreiung?
In Frankreich soll sich laut Tagesschau eine sog. Bewegung der roten Halstücher gegen die Gelbwesten formieren: „Wir sind nicht einverstanden, wie die Gelbwesten mit der Republik umspringen … Sie haben vielleicht ein paar Forderungen, die berechtigt seien, über die man sprechen könne, aber die Demokratie dürfe nicht in Frage gestellt werden. Zitiert werden Unternehmer, leitende Angestellte, Bürger eben. Diese Gegenüberstellung entlarvt das Interesse der Besitzenden und Mächtigen in einer Deutlichkeit, wie e nicht allzu häufig passiert, aber doch nicht nur in Frankreich an der Tagesordnung ist. Da gibt es auf der einen Seite „berechtigte Forderungen“, also materielle Interessen und auf der anderen Seite die Demokratie. In der bürgerlichen Lesart hat also beides nichts miteinander zu tun. Demokratie und Gerechtigkeit wären zwei unterschiedliche Weisen, Gesellschaft zu organisieren. Und, wen wundert es, die höhere „Tugend“ ist natürlich die Demokratie, die in Wirklichkeit nichts anderes ist als die Unterwerfung unter die kapitalistische Ungerechtigkeit und Ausbeutung: Haltet still, wird denen um die Ohren gehauen, die Gerechtigkeit und Gleichheit wollen, sonst zerstört ihr die Demokratie. Die Bourgeoisie ruft zur Ordnung, zum Klassenkampf! weiterlesen →
Die Politische Theologie befindet sich seit einiger Zeit wieder verstärkt in der Diskussion. Schnell wird dabei auf Begriffe von Johann Baptist Metz, wie die memoria passionis oder die Compassion, zurückgegriffen. Wie selbstverständlich wird dann auch von Politischer Theologie gesprochen, jedoch meistens um ihr kritisches Potential gebracht.Geitzhaus: Politische Theologie in der Diskussion weiterlesen →
Jon Sobrino, einer der bekanntesten Befreiungstheologen Lateinamerikas, wird am Donnerstag (27. Dezember) 80 Jahre alt. Der Jesuit und Ordensbruder von Papst Franziskus lebt und arbeitet seit vielen Jahrzehnten in San Salvador, wo er die Jesuitenuniversität UCA mitbegründete. Unter anderem war er Berater des 1980 ermordeten und inzwischen heiliggesprochenen Erzbischofs Oscar Romero.
Am 10. November (10-16 Uhr im ITP) findet der nächste Workshop des Arbeitskreis ReligionslehrerInnen am Institut für Theologie statt. „Wenn Befreiungspädagogik praktisch wird. Was für Paulo Freire möglich war und für uns möglich werden könnte.“ Herzliche Einladung! Zur Vorbereitung gibt es hier zwei Texte.
Prof. Dr. Claudia Gärtner und Jan-Hendrik Herbst von der TU Dortmund sowie Robert Kläsener von der Kommende Dortmundladen vom 15.-16. März 2019 zur religionspädagogischen Tagung „Zurück in die Zukunft. Kritik und Emanzipation in politischer und religiöser Bildung“ in die katholische Akademie nach Schwerte ein. „Auf der Tagung wird eruiert, welche Perspektiven, Potenziale und Probleme ein Dialog zwischen politischer Theologie, politischer Bildung und Religionspädagogik mit sich bringt.“ (Aus der Ankündigung). Unser Mitarbeiter Andreas Hellgermann wird dort über die Möglichkeiten von politischer befreiender Pädagogik sprechen.
Weitere Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es hier.
Am 24. 10. demonstrierten ArbeiterInnen und Gewerkschaftsfunktionäre anläßlich der Tagung der Kohlekommsission für einen langsamen Kohleausstieg und für die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse nach bezahlter Arbeit, Sicherheit und guter Zukunft.
Das nebenstehende Bild fand ich bei den Tagesthemen mit der Unterschrift versehen: „Eine Gruppe von RWE Mitarbeitern demonstriert mit einer Puppe, die ein Schild mit der Aufschrift …“ Leider ist es auf der Originalseite nicht mehr zu finden. Vielleicht weil die Blasphemie der Inszenierung doch zu offensichtlich und auch durch den Titel nicht mehr überdeckt werden konnte? Denn es handelt sich offensichtlich um einen RWE-Arbeiter, der nicht einfach nur eine „Puppe“ ist, sondern als Gekreuzigter wohl an den ermordeten Jesus-Christus erinnern soll.
für die Klimasünden ?
Immerhin haben sie sich nicht getraut, zu schreiben „Wir werden für die Klimasünden dieser Welt ermordet“. Auf dem Schild steht lediglich „Wir büßen für die Klimasünden dieser Welt.“ Die Wut der ArbeiterInnen ist verständlich. Tatsächlich werden einige ihre Arbeit verlieren. Wieviel es sein werden, ist ungewiß. Tatsächlich haben viele ihre Häuser schon verloren, einige sind noch in Verhandlungen über Entschädigungen im Wissen darum, dass es vielleicht überflüssig sein wird, weil der Braunkohleabbau schon früher gestoppt wird, ihr Opfer also umsonst sein wird.
Tragisch ist allerdings, dass die ArbeiterInnen nun ihrerseits nicht in der Lage sind, die komplizierte Verstrickung, in der sie sich befinden, aufzulösen und mit denen gegen die zu kämpfen, die wirklich Schuld an ihrer Misere sind. Wer glaubt denn einem RWE-Bergarbeiter, dass er für die Klimasünden „Anderer“ büßen muss, mit anderen Worten, dass sie „ohne Schuld seien“, auch wenn sie nur ein geringer Teil trifft. Es sind aber selbstverständlich nicht die AktivistInnen oder die Klimabewegung, die ihnen Haus und Brot nimmt. Es ist tatsächlich der real existierende Kapitalismus, der RWE auch nach dem letzten Cent Profit geifern läßt, der aus der Erde und der Braunkohle herauszupressen ist.
Am Ast sägen …
Sie sägen am Ast, auf dem ihre Kinder sitzen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Vor Angst um ihre Zukunft, verängstigt von RWE und Politik sind sie bereit, die Erde weiter zu zerstören. Und begreifen nicht, dass die einzige Zukunft, die sie wirklich haben, im Einhalt der Zerstörung (und im Einhalt von RWE) liegt. Im Blick auf den Braunkohleabbau in Deutschland sollten uns die Worte von Franziskus in Laudato Si zu denken geben: „Viele werden sagen, dass sie sich nicht bewusst sind, unmoralisch zu handeln (wenn sie die Umwelt zerstören, d.A.) , denn die ständige Ablenkung nimmt uns den Mut, der Wirklichkeit einer begrenzten und vergänglichen Welt ins Auge zu schauen. Daher bleibt heute alles Schwache wie die Umwelt wehrlos gegenüber den Interessen des vergötterten Marktes, die zur absoluten Regel werden“. Begreift doch endlich! Viele eurer Kollegen in Chile, Kolumbien, Peru und in Brasilien haben es schon begriffen: „Wasser und Energie sind keine Ware“ heißt es bei den brasilianischen Arbeitern, die gegen die großen Wasserkraftwerke, die soviel Natur zerstören, kämpfen. In Kolumbien kämpfen sie gegen die Vorherrschaft der multinationalen Konzerne, die Wasser und Wälder für den Goldabbau zerstören, in Chile gegen den
Raubbau an den Urwäldern durch die Holzindustrie. Hört endlich auf, Euch von IGBCE und RWE vertreten zu fühlen, und Euch an der Arbeit der Polizei zu beteiligen, Baumhäuser zu räumen, das Campgelände der Ende Gelände – Aktivisten aufzuwühlen, um Übernachtungen zu erschweren. Ihr seid sicherlich nicht im Bild des gekreuzigten Arbeiters bezeichnet. Ihr gehört eher zu den römischen Legionären, die dem Gekreuzigten in die Seite gestochen haben, um zu überprüfen, ob er bereits tot ist.
es waren beeindruckende Bilder der #Unteilbar-Demonstration am 13. Oktober 2018 in Berlin, die durch die Presse gingen: Fast eine Viertelmillion Menschen haben ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsruck gesetzt. Zwischen der Berliner Siegessäule und dem Brandenburger Tor schien die Menge derer, die hier für Solidarität, offene Grenzen und gegen Ausgrenzung, Hass und Gewalt von Rechts einstanden, nicht enden zu wollen. Rufe wie „Sagt es laut, sagt es klar, wir sind alle unteilbar“ aber auch klare Positionierungen gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und die erschreckenden Übergriffe in Chemnitz, Köthen und andernorts wurden laut hörbar und farbenfroh sichtbar. Der Herbst der Solidarität sei hiermit auf die Straße getragen worden, so eine Sprecherin des #Unteilbar-Bündnisses, die überrascht war, dass die Beteiligung sechs mal so hoch wie erwartet war. Den Herbst der Solidarität weiter fortsetzen weiterlesen →
In Brasilien ist der erste Wahlgang um die Präsidentschaft zu Ende gegangen. Der extrem rechte Kandidat Bolsonaro ist mit 46% der Stimmen in Führung gegangen, ein zweiter Wahlgang ist aber notwendig, und so ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Brasilien kann sich noch gegen ein reaktionäres, frauenfeindliches, die Umwelt zerstörendes System entscheiden. Noch besteht die Möglichkeit, sich gegen den Mann zu wenden, der die Militärdiktatur bejubelt, Folter gut heißt und sich rühmt, der Trump Brasiliens zu werden. „Sie wollen Kapitalismus ohne Demokratie …“ – Wahlen in Brasilien weiterlesen →
Integriertes Bleibemanagement:
11.10.2018
19 – 21 Uhr
Saal der Bezirksregierung Freiherr-vom-Stein-Saal
Domplatz 36, 48143 MS
Der „Masterplan-Migration“ von Innenminister Seehofer
ist weniger an Bedürfnissen von Menschen,
sondern eher am Prinzip der Abschreckung orientiert.
Seit der Entscheidung des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge (BAMF), einen im seinem Herkunftsland
bedrohten Flüchtling genau dorthin abzuschieben, wird
auch immer klarer: Es geht primär um Abschottung
gegenüber und Ablehnung von Asylsuchenden.
Grußworte
Dr. Ömer Lütfü Yavuz (Vorsitzender des Integrationsrates) , Vertreter*in des Regierungspräsidiums
Impulsreferate:
Bleiberechtsvorschriften: Anspruch und Wirklichkeit
Jens Dieckmann (Rechtsanwalt, Bonn)
Bleibeperspektiven und politischer Wille
Claudius Voigt (Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung
Asylsuchender, Münster)
Darüber diskutieren:
Andreas Eul (MAMBA) – Katharina Schwarz (JAZZ) –
Thomas Kollmann (Vorsitzender Sozialausschuss und Mitglied im Integrationsrat) – Einblicke in die ZUE (NN)
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Runden
Tisches für Humanitäres Bleiberecht, an dem das ITP Mitglied ist.
Hoffnung praktisch werden lassen, so verstehen wir Christentum