Märtyrer für Glaube und Gerechtigkeit
Die Mörder kamen in der Nacht. Von höchster Stelle hatten die Soldaten den Befehl erhalten, die Jesuiten in der Zentralamerikanischen Universität (UCA) umzubringen. Am Morgen des 16. November 1989 fand man Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró, Joaquín López y López, Juan Ramón Moreno und Amando López erschossen im Garten liegend. Mit ihnen wurde auch die Köchin Elba Ramos und ihre Tochter Celina ermordet, die in dieser Nacht Schutz im Haus der Jesuiten vor den Kämpfen des Bürgerkriegs gesucht hatten.
Warum wurden sie umgebracht? Die kürzeste Antwort darauf ist auf der Grabplatte in der Universitätskapelle zu lesen. Hier wird der wichtigste Auftrag des Jesuitenordens in unserer heutigen Zeit beschrieben, wie ihn die Generalkongregation von 1974/75 formuliert hat: „Was heißt heute Jesuit, Gefährte Jesu sein? Sich unter dem Kreuz im entscheidenden Kampf unserer Zeit einzusetzen: im Kampf für den Glauben, der den Kampf für die Gerechtigkeit mit einschließt.“ 25. Jahrestag der Ermordung von sechs Jesuiten und zwei Frauen in El Salvador weiterlesen
Archiv der Kategorie: Befreiungstheologie
„Wir Christen haben etwas sehr Schönes, eine Handlungsanleitung, ein revolutionäres Programm, könnte man sagen.“
Papst Franziskus hat neue Gesprächspartner
Zum ersten Mal hat ein Papst die Verantwortlichen von Sozialen Bewegungen aus aller Welt zu einem Treffen im Vatikan eingeladen. Vom 27. bis 29. Oktober trafen sich ca. zweihundert Männer und Frauen aus allen Erdteilen, die engagiert sind in den Bewegungen Landloser Bauern, Ausgeschlossener Arbeitender, VertreterInnen selbstgeführter Betriebe, von MigrantInnen und BewohnerInnen von Elendsvierteln. So waren unter anderen die brasilianische Landlosenbewegung MST, der zambische Obdachlosen- und Armen-Verband, eine kurdische Jugendorganisation aus Syrien sowie eine Vereinigung koreanischer Bäuerinnen anwesend. Organisiert vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden unter der Leitung von Kardinal Turkson und in Absprache mit den Repräsentanten der verschiedenen Bewegungen hatten sie sich der Frage gestellt, wie sich die Bewegungen den Problemen von Krieg, Vertreibung, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit stellen sollten. Diskutiert wurden die Ursachen der weltweit wachsenden sozialen Ungleichheit und der Mechanismen von Exklusion. Die drei thematischen Schwerpunkte des Treffens waren: „tierra – techo – trabajo“: Land (Bauern, Landwirtschaft, Nahrungsmittelsouveränität und Umwelt), Wohnraum (informelle Ansiedlungen, Mangel an Wohnraum und arme urbane Peripherien) und Arbeit (informelle Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit). „Wir Christen haben etwas sehr Schönes, eine Handlungsanleitung, ein revolutionäres Programm, könnte man sagen.“ weiterlesen
Neu erschienen: Der Kommunismus der Bibel, José Porfirio Miranda
Bd. 14 in unserer Reihe edition itp-kompass. hier mehr Infos zum Buch:
Dieses Buch und Manifest des ehemaligen Jesuiten und Philosophs Miranda gehörte in den siebziger Jahren zu den Basistexten der entstehenden Befreiungstheologie. Hier liegt es erstmals in deutscher Sprache vor. Ob der Kommunismus heute noch ein Thema sein kann? Ernesto Cardenal sagt dazu in seinem Vorwort: „In der Tat hat der Kommunismus einen christlichen Ursprung und ich bin mit José Porfirio Miranda, Theologe und Experte der Bibel, sehr einverstanden, wenn er in seinem Buch „Der Kommunismus der Bibel“ schreibt, dass es ein schweres Vergehen gewesen sei, dass das Christentum später anti-kommunistisch umgedeutet wurde: „Welcher Wahnsinn überfiel die westliche Welt, dass sie den Inbegriff der christlichen Vision als ihren größten Feind bekämpfte?“
132 S., 9, 20 Eur. Hier zu bestellen Klick
Befreiungstheologe João Batista Libânio gestorben
Am 30.01. starb der João Batista Libânio, SJ, in Curitiba/ Brasilien an einem Herzinfarkt. João Batista Libânio wurde 1932 in Belo Horizonte geboren. Er war Jesuitenpater, Schrifststeller und brasilianischer Theologe.
Pater Libânio studierte Philosophie in Rio de Janeiro. Er war Professor für Theologie in São Leopoldo und am theologischen Institut der päpstlichen Universität von Minas Gerais, später an der katholischen Universität von Rio de Janeiro. Seine theologischen Studien beendete er an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Er war Doktor der Theologie (1968) der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Befreiungstheologe João Batista Libânio gestorben weiterlesen
Befreiungstheologe Pedro Casaldaliga erhält Morddrohungen
Der berühmte Befreiungstheologe, Bischof und Dichter Pedro Casaldáliga soll von der brasilianischen Bundespolizei aufgefordert worden sein, sein Wohnhaus in São Felix de Araguaia in Mato Grosso/ Brasilien aus Sicherheitsgründen zu verlassen.
Seit den sechziger Jahren haben sich hier vor allem Großgrundbesitzer angesiedelt und das Volk der Xavante vertrieben. Befreiungstheologe Pedro Casaldaliga erhält Morddrohungen weiterlesen
Das Reich Gottes
von Padre Pedro Pierre
In unserer Welt der Gewalt ist es leichter, die Verwüstungen des Reiches des Todes zu sehen als die Anwesenheit und das Wachstum des Reiches Gottes. Das Reich Gottes weiterlesen
San Romero und seliger Johannes Paul II.
Am Sonntag, den 1. Mai 2011 wird Papst Benedikt XVI. seinen Vorgänger, Papst Johannes Paul II. selig sprechen, dies ist die Vorstufe zur Heiligsprechung. Während dieser Heiligsprechungsprozess sehr schnell voranschreitet, werden andere Prozesse im Vatikan eher behindert und blockiert. Der am 24. März 1980 wegen seines Einsatzes für die Armen und die Menschenrechte von Militärs ermordete Erzbischof von San Salvador wird von vielen in Lateinamerika seit seinem Tod als „San Romero“, als heiliger Romero verehrt, das offizielle Verfahren wird in Rom jedoch behindert und verschleppt. San Romero und seliger Johannes Paul II. weiterlesen
Am 27. März starb der Befreiungstheologe José Comblin
Gestern morgen, am 27.März, ist José Comblin gestorben. José Comblin war Befreiungstheologe der ersten Stunde – und er war es bis zum Schluss.
Er wurde am 22 März 1923 in Belgien geboren, 1947 zum Priester geweiht und ging 1958 als Missionar nach Brasilien. Vermutlich wird er schon in Belgien Kontakt zur Christlichen Arbeiterjugend, zur Theologie Chardins gehabt haben. In Brasilien jedenfalls arbeitete er in den ersten Jahren im Staat São Paulo für die dortige Katholische Arbeiterjugend. Am 27. März starb der Befreiungstheologe José Comblin weiterlesen
UN erklärt den 24. März zum internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit
Die Vereinten Nationen haben den 24. März zum Internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit in Bezug auf schwere Menschenrechtsverbrechen und für die Würde der Opfer erklärt.
In der Begründung wird an die Bedeutung derjenigen erinnert, die ihr Leben dafür einsetzten, es riskierten und nicht selten verloren, indem sie Menschenrechte für alle verteidigten und schützten. Explizit wird in diesem Zusammenhang die wichtige und wertvolle Arbeit von Monseñor Oscar Arnulfo Romero genannt UN erklärt den 24. März zum internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit weiterlesen
Für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung
Zusammen mit Afrique-Europe-Interact haben MitarbeiterInnen des Institut für Theologie und Politik einen Workshop im Rahmen des Weltforums für Theologie und Befreiung und des Weltsozialforums in Dakar/Senegal durchgeführt. Afrique-Europe-Interact ist ein Projekt afrikanischer MigrantInnen und deutscher AktivistInnen, die seit Mitte Januar Für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung weiterlesen