„Die Zerbrechlichkeit der Macht“ (John Holloway)
Politisch-theologische Überlegungen zur Möglichkeit einer Befreiungspraxis heute und der Rolle sozialer Bewegungen
von Julia Lis
Der Text ist eine überarbeitete Version und wurde zu erst veröffentlicht in: Prüller-Jagenteufel, Gunter/Perintfalvi, Rita/Schelkshorn, Hans (Hg.): Macht und Machtkritik. Beiträge aus feministisch-theologischer und befreiungstheologischer Perspektive, Aachen 2018. Lis Die Unterbrechung der Macht (Holloway) Dieser und weitere Artikel finden sich in der Rubrik „Texte„.
1. „There is no alternative?!“
Der von Margaret Thatcher wiederholt getätigte Ausspruch zu einer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, die auf neoliberalen Reformen und einem Abbau des Sozialstaates beruhe, gäbe es keine Alternativen, ist bereits seit Jahren zu einem geflügelten, aber auch viel kritisierten Wort geworden. Auch in der deutschen Politik begegnete es seit 2009 inflationär, so dass „alternativlos“ 2010 sogar zum Unwort des Jahres gekürt wurde.1 Mit dem TINA-Prinzip („There is no alternative“) ist ein Denken verknüpft, dass Politik als von unhintergehbaren Sachzwängen bestimmt ansieht und Handlungsmaximen nur innerhalb eines vorgegebenen Rahmens kapitalistischer Ordnung denken kann.2 Lis: „Die Zerbrechlichkeit der Macht“ (Holloway) weiterlesen