Ein Diskussionsabend zur Friedensarbeit mit Roy Bourgeois
Ort: Institut für Theologie und Politik
Friedrich-Ebert-Str. 7
48153 Münster
Freitag, 6. September, 18.00 – 21.00 Uhr
Roy Bourgois ist Friedens- und Menschenrechtsaktivist und Gründer der Schools-of-Americas-Watch. 1972 wurde er im Maryknoll-Missionsorden zum Priester geweiht. Als 1990 in El Salvador vier US-amerikanische Ordensfrauen, darunter auch zwei Maryknoll-Missionsschwestern, vergewaltigt und ermordet wurden, gründete er die Friedensinitiative „School-of-the-Americas-Watch“ (SOAW). Die „School of the Americas“, deren Absolventen im Militär vieler lateinamerikanischer Diktaturen prominente Positionen einnahmen, bezeichnet er als „Schule der Mörder“. Anhand des von der SOAW gesammelten Materials über Menschenrechtsverletzungen in Chile sagte Roy Bourgeois 1998 vor dem spanischen Richter Baltasar Garzon aus, um eine Auslieferung des chilenischen Ex-Diktators Augusto Pinochet zu erreichen.
2005 erhielt Roy Bourgeois den Aachener Friedenspreis, 2010 wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert. 2012 wurde er wegen seiner Teilnahme an der Priesterinnenweihe einer Mitstreiterin aus der Friedensbewegung aus dem Orden ausgeschlossen und laisiert.
Roy Bourgeois wird über die Entstehung und Entwicklung der SOA-Watch und seine Kritik an der US-amerikanischen Politik gegenüber Lateinamerika, insbesondere im Bezug auf die Ausbildung lateinamerikanischer Militärs in den USA, sprechen. Er wird über die Rolle von SOA-Absolventen in der chilenischen Diktatur unter Pinochet berichten und über aktuelle Schwerpunkte der Arbeit der SOA-Watch mit uns ins Gespräch kommen, darunter den Widerstand gegen die Militarisierung der Grenze zwischen den USA und Mexiko und die Kritik an der US-Migrationspolitik.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, für eine Übersetzung ins Deutsche wird jedoch gesorgt.
Wir freuen uns auf Eure/ Ihre Teilnahme. Aus Platz- und Orgagründen
bitten wir um kurze Rückmeldung, per Mail lis[at]tpol.de oder Telefon (0251-524738).