Der Diözesanrat für Pastoral der Diözese Santa Rosa de Copán im Westen von Honduras verurteilt in einer Botschaft den Staatsstreich und fordert eine Ende von Repression und Gewalt.
Die Nachrichtenagentur ZENIT.org meldet, dass der Diözesanrat der Pastoral der Diözese Santa Rosa de Copán, Honduras, hat mit Datum des 01. Juli 2009 eine Botschaft veröffentlicht hat, in der er festhält: „[Wir] verurteilen [] den Inhalt, die Form und den Stil, mit welchem dem Volk ein neuer Chef der Exekutive aufgedrückt wurde“.
In der Botschaft, die an ZENIT geschickt wurde, heißt es: „Die Diözese von Santa Rosa de Copán, in ihrer Treue zur Mission der Verkündigung des Reiches Gottes und der Anklage von Ungerechtigkeiten, bittet alle Honduraner, eine große Anstrengung zu unternehmen, um den sozialen Frieden wieder herzustellen.“
„Die überwältigende Mehrheit der Honduraner will, wie wir, keine Zusammenstöße in der Straße, keine Bürgerkriege, und auch keine Kriege mit anderen Staaten“, heißt es weiter.
Die Unterzeichnenden der Botschaft fordern von „denen, die die öffentliche Ordnung gestört haben, dass sie allen ihren guten Willen einsetzen, um die gegenwärtige Krise mittels Dialog zu lösen, welche durch die soziale Ungleichheit ausgelöst wurde, in der wir seit jeher leben.“
Sie bekräftigen: „Als Verantwortliche für die Führung der Katholischen Kirche im Westen von Honduras, verurteilen wir den Inhalt, die Form und den Stil, mit dem dem Volk ein neuer Chef der Exekutive aufgedrückt wurde“.
„Wenn Präsident José Manuel Zelaya Rosales irgendetwas Illegales begangen hätte – unterstreichen sie – hat er das Recht auf einen fairen Prozess, genau wie jeder honduranische Bürger, und überhaupt jeder Mensch. Der Artikel 84 der gültigen Verfassung besagt wörtlich: `Niemand darf festgenommen werden, es sei denn auf schriftliche Anordnung der zuständigen Behörde`.“
Der Staatsstreich vom 28. Juni hat, laut den Unterzeichnenden der Botschaft, „zur Folge gehabt: Proteste der Bevölkerung auf den Straßen und Fernstraßen, und ein Klima der Unsicherheit und Angst in den Familien aufgrund der Einschränkung von verfassungsmäßigen Garantien, darunter: das Recht auf Bewegungsfreiheit, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung, Recht auf Privateigentum, Presse- und Meinungsfreiheit, und die Freiheit der Person mitsamt dem Recht, nicht länger als 24 h bei der Polizei festgehalten zu werden und eine Begrenzung der Untersuchungshaft auf 6 Tage, welche nun unbegrenzt möglich wäre.“
In Bezug darauf verurteilen die Unterzeichnenden der Botschaft insbesondere: „Die gewalttätige Art und Weise, mit der Radio Progreso und andere Medien zum Schweigen gebracht wurden; die illegalen Verhaftungen; die Ausweisung einiger Honduraner; die Schläge und blutenden Wunden.“
„Als Katholische Kirche auf dem Weg im Westen von Honduras möchten wir die 124 Abgeordnete der Liberalen Partei und der Nationalen Partei, die für den Staatsstreich verantwortlich sind und derzeit die Macht haben, daran erinnern, dass Honduras ihnen nicht gehört, und dass niemand über dem Gesetz steht“, bekräftigen sie.