Katholikentag Plus: Das ausführliche Programm

Katholikentag Plus 10.-12. Mai 2018
Katholikentag Plus 10.-12. Mai 2018

Katholikentag plus „Suche Frieden – trotz‘ der Gewalt“: Programm

Paul-Gerhardt-Haus und Erlöserkirche, Friedrichstraße 10, 48151 Münster

Das Programm gibt es auch als pdf:

Kathoplus

 

 

 

DONNERSTAG, 10. Mai 2018

Do, 13:00-13:15 Uhr, Erlöserkirche:
Begrüßung und Vorstellung des Programms

Do, 13:15-15:30 Uhr, Erlöserkirche
„Suche Frieden – trotz‘ der Gewalt“
Eröffnungspodium

Wer sich auf die Suche nach Frieden macht, stößt auf Gewaltverhältnisse, die dem Frieden entgegenstehen. Auch in der BRD gibt es Gewaltverhältnisse, nach innen und nach außen, die immer weiter normalisiert werden. Diese strukturelle Gewalt zeigt sich unter anderem in der Militarisierung unserer Gesellschaft. Was braucht es um Menschen, angesichts dessen, zum Engagement für den Frieden zu motivieren?
Es diskutieren:
– Michael Ramminger (ITP)
– Christine Hoffmann (pax christi)
– Günther Doliwa (Wir sind Kirche).
– Moderation: Julia Lis (ITP)

Do, 16:00-18:00 Uhr, Erlöserkirche
Eugen Drewermann: „Suche Frieden und gehe ihm nach“ (Ps. 34,15)
Shalom als Auftrag zu handeln
Vortrag und Diskussion

Eugen Drewermann ist nicht nur ein profilierter Theologe, sondern auch seit Jahren in der Friedensbewegung engagiert. Er analysiert die Strukturen, die Gewalt und Krieg hervorbringen und die Möglichkeiten dagegen aktiv zu werden. Seine These: „Der Pazifismus ist nicht die Utopie von Blauäugigen und ewig Gestrigen, er war und ist die Antizipation der einzigen Form von Zukunft, die uns Menschen auf dieser Erde beschieden ist.“
Moderation: Magdalene Bußmann (Leserinitiative Publik-Forum)

Do, 19:00-21:00 Uhr, Erlöserkirche
„Wohin?“ – Konzert des Münsteraner Chors „Die Untertanen“
Konzert

Auf Wegen und Abwegen, über Umwege und Sackgassen, Traumpfade und Hoffnungsbrücken umkreist der Chor „Die Untertanen“ mit seinem neuen Programm „Wohin?“ das Thema Flucht.
Leise und nachdenklich, verzweifelt und fordernd, zwischen hoffnungs- und liebevoll, abgründig, poetisch, mal wütend, mal sehnsüchtig gehen die Untertanen unter die Haut. Mit Musik von Ungarn bis Israel, von Deutschland bis Südafrika, von Wecker über Brecht bis Kodály. Wir singen und schweigen, erzählen und fragen, spielen und singen, singen, singen ..

FREITAG, 11. Mai 2018

Fr, 9:30-10:15 Uhr, Erlöserkirche:
Liebet eure Feinde“?
Bibelgespräch

Über die Bergpredigt und die Treue zu den eigenen Gefühlen. Gespräch mit dem spirituellen Autor Pierre Stutz zu Matthäus 5,43-48.
Moderation: Eva-Maria Lerch (Publik Forum)

Fr, 10:30-12:30 Uhr, Erlöserkirche:
Die Ereignisse von 1968 und die Christ*innen
Podium

Das Jahr 1968 ist zum Symbol geworden für Ereignisse des gesellschaftlichen Aufbruchs und des Kampfes gegen Ungerechtigkeit, nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika. Und Christ*innen waren mittendrin. Viele Herausforderungen sind auch heute noch aktuell.
Es diskutieren:
– Fernando Torres Millán (Aktivist bei Kairos Educativo/Kolumbien)
– Barbara Imholz (Religionslehrerin/BRD)
– Kuno Füssel (Theologe/BRD)
– Moderation: Cordula Ackermann (ITP)

Fr, 14:00-16:00 Uhr, Erlöserkirche:
Religionen und soziale Bewegungen
Podium

Eine Vision von Gerechtigkeit, das haben soziale Bewegungen und Religionen oft gemeinsam. Papst Franziskus hat die sozialen Bewegungen bereits als Gefährt*innen entdeckt. Welche Folgen hat das für seine Kirche? Wie ist das Verhältnis in anderen Religionen? Wie lässt sich eine gemeinsame, gesellschaftsverändernde Praxis verwirklichen?
Über Möglichkeiten und Schwierigkeiten diskutieren:
– Kacem Gharbi (Befreiungstheologe/Tunesien)
– Nidia Arrobo Rodas (Aktivistin bei Fundación del Pueblo Indio del Ecuador)
– Juan Grabois (Basisgewerkschafter/Argentinien, Mitglied des päpstl. Rates Iusticia et Pax)
– Tomás Imholz (Aktivist bei G20/Hamburg)
– Moderation: Alberto Moreira (Brasilien)

Fr, 19:00-21:00 Uhr, Erlöserkirche:
Nicht so große Worte machen, sie besagen so wenig“ (Oscar Wilde)
Kabarett mit Heribert Lehnert

Kabarett ist die Weltanschauung, die die Welt betrachtet und sagt, was man sieht. Dazu braucht man Menschen, vor denen man laut denken kann. Weil Kabarett auch Spitzen hat, kann man sich nicht alles einfach auf der Zunge zergehen lassen. Humor braucht Mut zu lachen, auch wenn einem zum Heulen ist. (Werner Finck)

WORKSHOPS am Freitag, den 11. Mai 2018 16:15-18:00 Uhr
In der Erlöserkirche und im Paul-Gerhardt-Haus

Erlöserkirche:
Wem gehört die Welt?“
Vortrag und Diskussion mit Dr. Wolfgang Kessler, Chefredakteur von Publik-Forum
Wie die neuen globalen Machtverhältnisse des Kapitalismus Frieden und Gerechtigkeit bedrohen und was wir dagegen tun können“
Moderation: Magdalene Bußmann (Leserinitiative Publik-Forum)

Raum 2:
Befreiende Praxis an der Uni im 21. Jahrhundert
Uni kritisieren und Lernen selbst gestalten – wie geht das heute?
In diesem Workshop wollen wir uns mit euch mit dem Zusammenhang von Bildung und Neoliberalismus auseinandersetzen, unsere Art des Studierens kritisch hinterfragen und Möglichkeiten für selbst organisiertes Lernen diskutieren.
Organisiert vom Autonomen Seminar an der katholisch-theologischen Fakultät (Uni Münster)

Raum 4
Papst Franziskus und die Reform der Pastoral
Organisiert vom Arbeitskreis Pastoral am ITP

Raum 7
„Mit Jesus auf die Barrikaden – Christ*innen in der 68er-Revolte
Workshop mit Film und Diskussion
Es werden Ausschnitte aus dem gleichnamigen Dokumentarfilm mit Interviews von Christ*innen aus der 68er Bewegung, z.B. Gretchen Dutschke und Konstantin Wecker, gezeigt. Anschließend gibt es eine Diskussion mit dem Regisseur Dorian Raßloff.

Organisiert von Leserinitiative Publik-Forum e.V. und Institut für Theologie und Politik
Moderation: Katja Strobel (Leserinitiative Publik-Forum e.V.)

Raum 1
Word-Shop: Zwischen Gewalt und Hoffnung
Anhand von Texten, die Schlaglichter auf Friedensbedrohungen und Signale der Hoffnung setzen, u.a. von Stéphane Hessel wird die Suche nach Frieden kreativ praktiziert.
Workshop von Günther Doliwa (Wir sind Kirche)

Raum 3
Friedenszeugnis und Konsequenzen der Catholic Worker
Mitglieder der Catholic Worker berichten von radikal-pazifistischer Praxis und ihren Folgen. Diese internationale christlich-anarchistische Bewegung wurde 1933 in New York gegründet. Heute besteht sie aus über 200 kleinen Lebensgemeinschaften in ca. 10 Ländern. In Europa liegt der Schwerpunkt auf dem Engagement für und mit Geflüchteten, in dem ihre gewaltfreien Aktionen für Frieden und Gerechtigkeit wurzeln. Ein Workshop mit Erfahrungen aus den USA, Großbritannien, Niederlande und Deutschland.
Organisiert von Brot & Rosen, Hamburg

Infopunkt im Foyer
Stadtteilführung „Suche Frieden“ vom Eine-Welt-Forum Münster
Auch abseits der Innenstadt ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden in Münster präsent. Brigitte Thomas vom Eine-Welt-Forum Münster führt durch das Viertel Aaseestadt und lädt dazu ein, einen jüngeren Teil Münsters kennenzulernen in dem Widerstand und die Suche nach Frieden präsent sind. Treffpunkt ist der Platz der Weißen Rose. Hinweise zur Anfahrt vom PGH aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln werden beim Infopunkt gegeben.

SAMSTAG, 12. Mai 2018

Sa, 9:30-10:15 Uhr, Erlöserkirche:
Herr, ich habe keinen Menschen“
Bibelgespräch
Über Isolation und Heilung. Ein Gespräch mit der Klinikseelsorgerin Fanny Dethloff zu Johannes 5,1-18.
Moderation: Eva-Maria Lerch (Publik Forum)

Sa, 10:30-12:30 Uhr, Erlöserkirche:
Gleiche Würde – gleiche Rechte“
Podium
In der katholischen Kirche sind Frauen und Homosexuelle im Amtsverständnis, im Arbeitsrecht und bei den Sakramenten Menschen zweiter Klasse. Wird dadurch nicht das Prinzip der gleichen Würde jedes Menschen außer Kraft gesetzt?

Es diskutieren:
– Magdalene Bußmann (Kirchenhistorikerin, LIP)
– Norbert Lüdecke (Professor für Kirchenrecht, Bonn)
– Johannes Brinkmann (Initiative Homosexuelle und Kirche)
– Moderation: Britta Baas (Publik Forum)

Sa, 14:00-16:00 Uhr, Erlöserkirche:
Konfliktfall Kirchenasyl
Podium

Noch nie war Kirchenasyl so notwendig und gefragt wie heute, und selten war es öffentlich so umstritten. Die Asylpolitik der BRD wird verschärft, die Zahl der Kirchenasylfälle steigt und ein Konflikt zeichnet sich ab: Gemeinden, die Kirchenasyl praktizieren, wollen aktiv Menschenrechte schützen. Innenminister De Maizière sprach dagegen vom „Missbrauch des Kirchenasyls“ und in Bayern wurde Anzeige gegen Pfarrer*innen und Unterstützer*innen aus den Gemeinden erstattet. Wie kann die Kirchenasyl-Bewegung auf die aktuellen Entwicklungen des Asylrechts in der BRD reagieren? Und wie positioniert sie sich zwischen Einzelfallhilfe und politischer Einmischung?
Es diskutieren:
– Stefan T. Reichel (matteo – Kirche und Asyl, München)
– Volker Maria Hügel (GGUA Flüchtlingshilfe/Pro Asyl, Münster)
– Benedikt Kern (Institut für Theologie und Politik / Ökumenisches Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW e.V., Münster)
– Fanny Dethloff, Pfarrerin (langjährige Vorsitzende der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche, Plön-Segeberg)
– Moderation: Julia Lis (Institut für Theologie und Politik, Münster)

Sa, 19:00-21:00 Uhr, Erlöserkirche:
Gottesdienst zum Thema „Suche Frieden – trotz‘ der Gewalt“

Der Abschluss des Katholikentag plus wird in einem gemeinsamen Gottesdienst gefeiert. Das Magnifikat, die Seligpreisungen und die Weherufe aus dem Lukasevangelium dienen als Wegweiser auf der Suche nach Frieden. Musik: Schola der Kleinen Kirche Osnabrück

WORKSHOPS am Freitag, den 11. Mai 2018 16:15-18:00 Uhr
In der Erlöserkirche und im Paul-Gerhardt-Haus

Erlöserkirche
Offenes Singen mit der Schola der Kleinen Kirche Osnabrück
Schon seit mehr als 25 Jahren singt die Schola der Kleinen Kirche in Liturgien und Konzerten Lieder des niederländischen Dichtertheologen Huub Oosterhuis. In ihnen erfährt man die Geschichten der Bibel in einer anderen, neuen, poetischen Weise. Die Schola der Kleinen Kirche ist mit ihren Erstveröffentlichungen dieser Lieder auf CD’s in deutscher Sprache zum deutschen Sprachrohr des Poeten Oosterhuis geworden.
Auch beim heutigen Offenen Singen erklingen bekannte, aber auch neue Lieder dieses Dichters. Sie sind eingeladen zum Zuhören, Meditieren und zum Mitsingen.

Raum 1
Die Zeitschrift, die für eine bessere Welt streitet
Eine christliche Zeitschrift und ihre Leser*innen in Zeiten von Kirchen- und Zeitungskrise. Ein Gespräch über Publik-Forum und seine Lesekreise. Mit Wolfgang Kessler, dem Chefredakteur von Publik-Forum, und Klaus Huber vom Lesekreis Achern und weiteren Gästen
Moderation: Barbara Stein (Leserinitiative Publik-Forum)

Raum 2
Zeiten-Wende – Theologie und die 68er-Bewegung
Gespräch mit Zeitzeug*innen der (19)68-Jahre über die damaligen Aufbrüche innerhalb und im Umkreis der Theologie, ihre weiteren Entwicklungen und ihre Wirkungsgeschichte bis heute. Mit Magdalene Bußmann (Kirchenhistorikerin) und Hermann Steinkamp (Pastoraltheologe).
Moderation: Norbert Mette und Katja Strobel
Workshop der Leserinitiative Publik-Forum

Raum 3
Lateinamerika aktuell
Vertreter*innen der Kirche von unten aus Lateinamerika berichten über die aktuelle politische Lage in ihren Ländern.
Organisiert vom Institut für Theologie und Politik

Raum 4
Lerne Frieden! Verlerne Krieg!
Gesprächsrunde zur Militarisierung des Bildungswesens mit Kathrin Vogler, MdB, friedenspolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag
Seit der Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht wirbt die Bundeswehr verstärkt und mit großem Aufwand um junge Menschen. Schulen, Jugendeinrichtungen und sogar schon Kindertagesstätten werden zunehmend nach allen Regeln der Kunst umworben, um die Bundeswehr als potenzieller Arbeitgeber in den Köpfen der Jugendlichen und ihrer Eltern zu verankern. Auch den öffentlichen Raum erobert sich die Bundeswehr auf Pizzaschachteln und Werbetafeln, präsentiert sich auf Jobmessen und sogar bei Kirchentagen. Diese Allgegenwart des Militärischen dient nicht nur der Rekrutierung, sondern auch der Normalisierung militärischer Gewalt in den Köpfen der Menschen.
Die UNESCO-Charta erklärte schon 1945: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ Wir wollen darüber sprechen, wie die Militarisierung im Bildungswesen zurückgedrängt werden kann. Und wir wollen uns auch auf die Suche danach machen, wie Friedensbildung in kriegerischen Zeiten aussehen kann.

Raum 5
Paulo Freire – Befreiende Pädagogik
Organisiert vom Arbeitskreis Religionslehrer*innen am ITP

Raum 6
Kirchenasyl: Solidarität muss praktisch werden
Für alle, die sich fragen, wie so ein Kirchenasyl abläuft und ob sie selbst eins machen könnten, gibt es hier Informationen aus der Praxis.
Organisiert vom Netzwerk Kirchenasyl Münster

Raum 8
Der Aufstand der Würde
Die Zapatistische Bewegung in Chiapas/Mexiko
Solidarität über fairen Kaffee hinaus
Warum begannen am 1. Januar 1994 Zehntausende indigene Kleinbäuer*innen, die sich nach dem Revolutionsgeneral Emiliano Zapata ’Zapatistas’ nennen, im südmexikanischen Chiapas ihre Rebellion? Wie konnte es gelingen autonome Parallelstrukturen zum repressiven mexikanischen Staat aufzubauen? Wie ist der Alltag in den zapatistischen Gemeinden? Wie steht es um die Kämpfe der Frauen? Wie funktionieren die autonomen (Kaffee-)Kooperativen, in denen sich Menschen autonom organisieren, die bis vor wenigen Jahren noch in sklavereiähnlichen Strukturen für Großgrundbesitzer schuften mussten? Welche Initiativen haben sie gestartet, um ihre Rebellion unter dem Motto ’Alles für Alle!’ auszuweiten? Und wieso erfahren sie so viel solidarische Unterstützung in Mexiko und auf globalem Niveau und welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Die Info-Veranstaltung thematisiert die facettenreiche soziale Bewegung der Zapatistas.

Aktivist*innen der Gruppe B.A.S.T.A. (Münster) und vom Kaffeekollektiv Aroma Zapatista (Hamburg) werden den Themenkomplex in einem reich bebilderten Vortrag vorstellen, danach ist Zeit für Fragen und Diskussion.

 

Das Katholikentag-plus-Programm wird von vielen Ehrenamtlichen mitgestaltet und nicht mit Kirchen- oder Steuergeldern finanziert. Daher ist jede Spende für den Katholikentag plus herzlich willkommen!

SPENDENKONTO
Katholikentag plus
Institut für Theologie und Politik
IBAN: DE44 4006 0265 0015 1087 01
BIC: GENODEM1DKM

Für Nachfragen während des Katholikentag plus: 0162 806369

Weitere Informationen finden Sie unter: www.itpol.de

Kontakt: Institut für Theologie und Politik
Friedrich-Ebert-Str. 7

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