Kirche, Theologie und AfD

Sozialwissenschaftliche und theologische Reflexion der rechten Normalisierung – 17.-19.01. 2020

Am 17.-19.1.2020 wird im Haus am Dom in Frankfurt am Main eine Tagung zum Thema «Kirche, Theologie und AfD» stattfinden. Für uns stellt diese Tagung eine Fortsetzung unsres Engagements gegen eine Normalisierung der AfD da, wie es sich im Konflikt um die Beteiligung der AfD am Katholikentag in Münster und der Diskussion um die Münsteraner Erklärung entzündete.

Ausgangspunkt der Überlegungen wird eine sozialwissenschaftliche Analyse der Partei und ihres gesellschaftlichen Kontextes sein. An welche Diskurse und gesellschaftlichen Entwicklungen schließt die AfD an? Mit welchen AkteurInnen der extremen Rechten steht sie in Verbindung? Wie trägt sie dazu bei, nationalistisch-völkische, antifeministische und antidemokratische Positionen im öffentlichen Diskurs zu etablieren? Darauf folgt eine theologische Reflexion. Die Frage nach dem Umgang mit der AfD ist keine bloß pragmatische, sondern eine genuin theologische, die auch eine Selbstreflexion von Theologie und Kirche erfordert: Welche theologischen Kriterien lassen sich im Rahmen einer Theologie des Reiches Gottes gewinnen? Können sich die Kirchen als neutrale Räume der Begegnung unterschiedlicher Positionen verstehen? Wo braucht es ihre Parteilichkeit und prophetische Unterbrechungen? In einem abschließenden Podium diskutieren Vertreter*innen verschiedener Praxisfelder neue Perspektiven und mögliche Konsequenzen, die sich aus der Tagung ergeben. Ein Workshop am Sonntag bietet Raum für die gemeinsame Entwicklung von Strategien.

Ein solcher Zuschnitt der Tagung ist uns aus politischen wie theologischen Gründen sehr wichtig, da wir in diesem Jahr 2019 erlebt haben, wie wenig ihre offen rechten Positionierungen und die Etablierung der „Flügel“-Vertreter der AfD etwa in den letzten Landtagswahlen schaden konnten. Wir sehen auch darin einen gefährlichen Ausdruck einer rechten Normalisierung. Umso mehr glauben wir, dass es gilt dem auch als ChristInnen etwas entgegenzuhalten und gemeinsam nach Strategien zu suchen. Für so ein Anliegen ist es, so haben wir die Erfahrung gemacht, aber gar nicht einfach, finanzielle Unterstützung zu bekommen, auch weil sich viele nicht einmischen bzw. nicht direkt mit der AfD anlegen wollen, die mittlerweile auch in den gremien sitzt, die für die Vergabe öffentlicher Gelder an Projekte zu antfaschistischer Bildungsarbeit und Demokratieförderung zuständig sind. Das ist aus unserer Sicht ein riesiges Problem und eine der gravierenden Folgen des Einzugs der AfD in die Parlamente.

So bleiben wir auf Ihre und eure Unterstützung angewiesen und bitten um Spenden auch gezielt für die Tagung im Januar um Finanzierungslücken zu schließen. Die Spenden können am besten auf unser Projektkonto überwiesen werden:

Darlehenskasse Münster
IBAN: DE44 4006 0265 0015 1087 01

Weitere Infos zur Tagung gibt es auf der Homepage des AK Politische Theologie, indem auch wir vom ITP mitarbeiten:

https://ak-politische-theologie.weebly.com/tagung.html

Anmeldungen zur Tagung sind noch möglich