Vom 03.-10. August fand die siebte Befreiungstheologische Sommerschule vom ITP, bzw. die vierte in Kooperation mit dem Befreiungstheologischen Netzwerk, auf der Burg Lohra im Südharz statt. 45 Theolog_innen, Studierende und kirchliche Mitarbeiter_innen haben sich eine Woche lang intensiv mit „Krisenphänomenen“ und Krisenanalysen auseinandergesetzt und gefragt welche Rolle die Theologie dabei einnehmen kann; inwiefern eine andere Theologie, als befreiende Theologie, möglich ist. In Workshops und Referaten beschäftigten wir uns mit dem EU-Grenzregime, der Care-Arbeit, der Schuldenkrise und der Ökonomisierung öffentlicher Räume (die Funktion von „Stadt“ im Neoliberalismus). Anhand der sog. „Thesen über Feuerbach“ von Karl Marx, die mit der elften These schließen (oder einen Anfang machen): „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an sie zu verändern.“ analysierten wir das Verhältnis von Theorie und Praxis, welche Funktion die Theologie in Bezug auf emanzipatorische Politik einnehmen kann und was ihre „Orte“ sein können. Es wurden konkrete Verabredungen für das kommende Treffen der Kirchenasylbewegung im September gemacht. Für das nächste Jahr wurde das Weltsozialforum in Tunis (2015) besprochen, wo wir mit der islamisch-befreiungstheologischen Gruppe Baraka (vgl. Benedikt Kern: „Glaube nicht, dass Allah die Handlungen der Unterdrücker ignoriert.“ (Koran 14:42), in: ITP-Rundbrief Nr. 40, Dez. 2013) gemeinsam einen Workshop gestalten wollen. Auch die Blockupy-Proteste in kommenden Jahr werden wieder auf der Agenda stehen sowie die europäischen Vernetzungstreffen im Vorfeld.
Wir haben uns sehr über das große Interesse an der diesjährigen Befreiungstheologischen Sommerschule und an der intensiven Arbeit an befreiungstheologischen Fragen gefreut und sind auf die weiteren Projekte gespannt.