Materialien zum Workshop des AK ReligionslehrerInnen

Texte Bild WebAm 10. November (10-16 Uhr im ITP) findet der nächste Workshop des Arbeitskreis ReligionslehrerInnen am Institut für Theologie statt. „Wenn Befreiungspädagogik praktisch wird. Was für Paulo Freire möglich war und für uns möglich werden könnte.“ Herzliche Einladung! Zur Vorbereitung gibt es hier zwei Texte.

Pädagogik der Unterdrückten 2018
Pädagogik der Unterdrückten Thesen 2018

Freire in der Schule

Von Paulo Freires Pädagogik der Unterdrückten in der „Dritten Welt“ (1968/69) inspirierte Fragen und Wegmarken für eine Pädagogik der Geflüchteten in der „Ersten Welt“ (2018) Materialien zum Workshop des AK ReligionslehrerInnen weiterlesen

ITP-Mitarbeiter auf religionspädagogischer Tagung 2019

Save the date
Prof. Dr. Claudia Gärtner und Jan-Hendrik Herbst von der TU Dortmund sowie Robert Kläsener von der Kommende Dortmund laden vom 15.-16. März 2019 zur religionspädagogischen Tagung „Zurück in die Zukunft. Kritik und Emanzipation in politischer und religiöser Bildung“ in die katholische Akademie nach Schwerte ein. „Auf der Tagung wird eruiert, welche Perspektiven, Potenziale und Probleme ein Dialog zwischen politischer Theologie, politischer Bildung und Religionspädagogik mit sich bringt.“ (Aus der Ankündigung). Unser Mitarbeiter Andreas Hellgermann wird dort über die Möglichkeiten von politischer befreiender Pädagogik sprechen.
Weitere Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es hier.

Kreuzigungsmeditation – Hambi bleibt

Am 24. 10. demonstrierten ArbeiterInnen und Gewerkschaftsfunktionäre anläßlich der Tagung der Kohlekommsission für einen langsamen Kohleausstieg und für die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse nach bezahlter Arbeit, Sicherheit und guter Zukunft.

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Quelle: tagesschau.de, 24.10.2018

Das nebenstehende Bild fand ich bei den Tagesthemen mit der Unterschrift versehen: „Eine Gruppe von RWE Mitarbeitern demonstriert mit einer Puppe, die ein Schild mit der Aufschrift …“ Leider ist es auf der Originalseite nicht mehr zu finden. Vielleicht weil die Blasphemie der Inszenierung doch zu offensichtlich und auch durch den Titel nicht mehr überdeckt werden konnte? Denn es handelt sich offensichtlich um einen RWE-Arbeiter, der nicht einfach nur eine „Puppe“ ist, sondern als Gekreuzigter wohl an den ermordeten Jesus-Christus erinnern soll.

für die Klimasünden ?

Immerhin haben sie sich nicht getraut, zu schreiben „Wir werden für die Klimasünden dieser Welt ermordet“. Auf dem Schild steht lediglich „Wir büßen für die Klimasünden dieser Welt.“ Die Wut der ArbeiterInnen ist verständlich. Tatsächlich werden einige ihre Arbeit verlieren. Wieviel es sein werden, ist ungewiß. Tatsächlich haben viele ihre Häuser schon verloren, einige sind noch in Verhandlungen über Entschädigungen im Wissen darum, dass es vielleicht überflüssig sein wird, weil der Braunkohleabbau schon früher gestoppt wird, ihr Opfer also umsonst sein wird.

Tragisch ist allerdings, dass die ArbeiterInnen nun ihrerseits nicht in der Lage sind, die komplizierte Verstrickung, in der sie sich befinden, aufzulösen und mit denen gegen die zu kämpfen, die wirklich Schuld an ihrer Misere sind. Wer glaubt denn einem RWE-Bergarbeiter, dass er für die Klimasünden „Anderer“ büßen muss, mit anderen Worten, dass sie „ohne Schuld seien“, auch wenn sie nur ein geringer Teil trifft. Es sind aber selbstverständlich nicht die AktivistInnen oder die Klimabewegung, die ihnen Haus und Brot nimmt. Es ist tatsächlich der real existierende Kapitalismus, der RWE auch nach dem letzten Cent Profit geifern läßt, der aus der Erde und der Braunkohle herauszupressen ist.

Am Ast sägen …

Sie sägen am Ast, auf dem ihre Kinder sitzen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Vor Angst um ihre Zukunft, verängstigt von RWE und Politik sind sie bereit, die Erde weiter zu zerstören. Und begreifen nicht, dass die einzige Zukunft, die sie wirklich haben, im Einhalt der Zerstörung (und im Einhalt von RWE) liegt. Im Blick auf den Braunkohleabbau in Deutschland sollten uns die Worte von Franziskus in Laudato Si zu denken geben: „Viele werden sagen, dass sie sich nicht bewusst sind, unmoralisch zu handeln (wenn sie die Umwelt zerstören, d.A.) , denn die ständige Ablenkung nimmt uns den Mut, der Wirklichkeit einer begrenzten und vergänglichen Welt ins Auge zu schauen. Daher bleibt heute alles Schwache wie die Umwelt wehrlos gegenüber den Interessen des vergötterten Marktes, die zur absoluten Regel werden“. Begreift doch endlich! Viele eurer Kollegen in Chile, Kolumbien, Peru und in Brasilien haben es schon begriffen: „Wasser und Energie sind keine Ware“ heißt es bei den brasilianischen Arbeitern, die gegen die großen Wasserkraftwerke, die soviel Natur zerstören, kämpfen. In Kolumbien kämpfen sie gegen die Vorherrschaft der multinationalen Konzerne, die Wasser und Wälder für den Goldabbau zerstören, in Chile gegen den

"Camprodung"
„Camprodung“

Raubbau an den Urwäldern durch die Holzindustrie. Hört endlich auf, Euch von IGBCE und RWE vertreten zu fühlen, und Euch an der Arbeit der Polizei zu beteiligen, Baumhäuser zu räumen, das Campgelände der Ende Gelände – Aktivisten aufzuwühlen, um Übernachtungen zu erschweren. Ihr seid sicherlich nicht im Bild des gekreuzigten Arbeiters bezeichnet. Ihr gehört eher zu den römischen Legionären, die dem Gekreuzigten in die Seite gestochen haben, um zu überprüfen, ob er bereits tot ist.

Den Herbst der Solidarität weiter fortsetzen

es waren beeindruckende Bilder der #Unteilbar-Demonstration am 13. Oktober 2018 in Berlin, die durch die Presse gingen: Fast eine Viertelmillion Menschen haben ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsruck gesetzt. Zwischen der Berliner Siegessäule und dem Brandenburger Tor schien die Menge derer, die hier für Solidarität, offene Grenzen und gegen Ausgrenzung, Hass und Gewalt von Rechts einstanden, nicht enden zu wollen. Rufe wie „Sagt es laut, sagt es klar, wir sind alle unteilbar“ aber auch klare Positionierungen gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung und die erschreckenden Übergriffe in Chemnitz, Köthen und andernorts wurden laut hörbar und farbenfroh sichtbar. Der Herbst der Solidarität sei hiermit auf die Straße getragen worden, so eine Sprecherin des #Unteilbar-Bündnisses, die überrascht war, dass die Beteiligung sechs mal so hoch wie erwartet war. Den Herbst der Solidarität weiter fortsetzen weiterlesen

„Sie wollen Kapitalismus ohne Demokratie …“ – Wahlen in Brasilien

In Brasilien ist der erste Wahlgang um die Präsidentschaft zu Ende gegangen. Der extrem rechte Kandidat Bolsonaro ist mit 46% der Stimmen in Führung gegangen, ein zweiter Wahlgang ist aber notwendig, und so ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Brasilien kann sich noch gegen ein reaktionäres, frauenfeindliches, die Umwelt zerstörendes System entscheiden. Noch besteht die Möglichkeit, sich gegen den Mann zu wenden, der die Militärdiktatur bejubelt, Folter gut heißt und sich rühmt, der Trump Brasiliens zu werden. „Sie wollen Kapitalismus ohne Demokratie …“ – Wahlen in Brasilien weiterlesen

Diskussion: Auf der Flucht durch Europa?

Herzliche Einladung zur Veranstaltung des Netzwerk Kirchenasyl Münster und des Institut für Theologie und Politik mit Gästen aus Polen und Italien am Dienstag, 9.10. um 19 Uhr.

Auf der Flucht durch Europa?

Gesprächsabend mit Gästen aus der Arbeit mit Geflüchteten in Italien und Polen

Mit Maria Książak von der International Humanitarian Initiative Foundation in Warschau und Giovanna Cavallo von Baobab in Rom konnten wir zwei profunde Kennerinnen der Situation von Geflüchteten in den jeweiligen Ländern gewinnen.  Für viele Menschen ist der Fluchtweg nach der Ankunft in Europa noch nicht beendet. Oft ist es auch in europäischen Ländern nicht möglich dauerhafte Lebensperspektiven zu entwickeln. Mit ihnen wollen wir über die Situation von Geflüchteten in ihren Ländern sprechen, auch unter dem Aspekt, wieso für viele, die dorthin abgeschoben werden sollen, das Kirchenasyl hier in Deutschland als letzter Ausweg erscheint.

Moderatorin: Dr. Julia Lis (ITP)

Veranstalter: Netzwerk Kirchenasyl Münster, Institut für Theologie und Politik (ITP)

Veranstaltungsort: Katholische Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster, Kleines Forum, Frauenstraße 3-6

Veranstaltung Integriertes Bleibemanagement am 11.10., 19.00 Uhr

Integriertes Bleibemanagement:
11.10.2018
19 – 21 Uhr
Saal der Bezirksregierung
stuhlFreiherr-vom-Stein-Saal
Domplatz 36, 48143 MS

Der „Masterplan-Migration“ von Innenminister Seehofer
ist weniger an Bedürfnissen von Menschen,
sondern eher am Prinzip der Abschreckung orientiert.
Seit der Entscheidung des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge (BAMF), einen im seinem Herkunftsland
bedrohten Flüchtling genau dorthin abzuschieben, wird
auch immer klarer: Es geht primär um Abschottung
gegenüber und Ablehnung von Asylsuchenden.

Grußworte
Dr. Ömer Lütfü Yavuz (Vorsitzender des Integrationsrates) , Vertreter*in des Regierungspräsidiums
Impulsreferate:

Bleiberechtsvorschriften: Anspruch und Wirklichkeit
Jens Dieckmann (Rechtsanwalt, Bonn)

Bleibeperspektiven und politischer Wille
Claudius Voigt (Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung
Asylsuchender, Münster)
Darüber diskutieren:
Andreas Eul (MAMBA) – Katharina Schwarz (JAZZ) –
Thomas Kollmann (Vorsitzender Sozialausschuss und Mitglied im Integrationsrat) – Einblicke in die ZUE (NN)

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Runden
Tisches für Humanitäres Bleiberecht, an dem das ITP Mitglied ist.

25 Jahre Hoffnung praktisch werden lassen! (Programm)

ITP LogoDas Institut für Theologie und Politik wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Dieses Jubiläum werden wir mit einem politisch-theologischen Seminar feiern und auch die weiteren Veranstaltungen des ITP in diesem Jahr stehen im Zeichen dieses Jubiläums. 25 Jahre ITP bedeutet auch 25 Jahre befreiungstheologische Reflexion und Engagement – unabhängig und selbstorganisiert. Diese Jahre wären ohne die großartige Unterstützung und Mitarbeit vieler nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank dafür!

Während der 25 Jahre wurde im ITP befreiungstheologische Forschung betrieben, zahlreiche Bücher veröffentlicht, internationale Seminare und Kongresse organisiert, sich mit Sozialen Bewegungen vernetzt, christliche Gruppen theologisch unterstützt, Kirchenasyle beraten, Materialien für den Religionsunterricht erstellt und vieles mehr. Eine Reflexion dieser Projekte, der sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen und der institutionellen Arbeit im ITP bietet sich in diesem Jahr an. 25 Jahre Hoffnung praktisch werden lassen! (Programm) weiterlesen

Kolloquium zum neunzigsten Geburtstag von Johann Baptist Metz – Begründer der neuen politischen Theologie

Der Jubilar
von rechts nach links: Prof. DDr. Johan Baptist Metz, Dr. Polednitschek, Dr. Ramminger u. Dr. Füssel

Am 15.09. diesen Jahres wurde im Franz-Hitze-Haus in Münster der neunzigste Geburtstag des Begründers der politischen Theologie, Prof. DDr. Johann Baptist Metz in seiner Anwesenheit mit einem großen Festkolloquium gefeiert. Zu den Veranstaltern gehörte das Franz-Hitze-Haus, die Karl Rahner Akademie Köln und das Institut für Theologie und Politik in Münster. Das ITP hatte die inhaltliche Planung, Vorbereitung und Durchführung übernommen sowie die Moderation des Fektaktes durch Dr. Michael Ramminger.

Knapp 280 Schüler und Schülerinnen hatten sich unter dem Thema „Gott in Zeit – Die Gottesfrage als Grundfrage der politischen Theologie für die Gegenwart“ zur Ehrung des anwesenden Jubilars eingefunden, um in einem anspruchsvollen Programm Grundfragen der politischen Theologie zu erörtern. Die Veranstaltung wurde vom bekannten Pianisten und Freund von Johann Baptist Metz, Prof. Dr. Claudius Tanski, musikalisch ergänzt. Kolloquium zum neunzigsten Geburtstag von Johann Baptist Metz – Begründer der neuen politischen Theologie weiterlesen

Neues Buch: Geitzhaus – Paulinischer Universalismus

Geitzhaus Paulinischer Universalismus CoverPhilipp Geitzhaus hat ein neues Buch in Edition ITP-Kompass veröffentlicht: Paulinischer Universalismus – Alain Badiou im Lichte der Politischen Theologie. Mit diesem Buch bietet Philipp Geitzhaus nicht nur eine Auseinandersetzung mit Alain Badious Paulusinterpretation, sondern auch einen Beitrag zur Politischen Theologie und zur immer noch anhaltenden Universalismus-Diskussion.

Zum Buch: Neues Buch: Geitzhaus – Paulinischer Universalismus weiterlesen