Pressemitteilung zur ZAB

Pressemitteilung anlässlich des Pressegesprächs von heute, 26.01.18, 10.30 Uhr

ZAB stößt in Münster auf breiten Widerstand

Heute morgen äußerten sich Gruppen und Organisationen, die sich gegen die Einrichtung einer Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) aussprechen, im Rahmen einer Pressekonferenz zur aktuellen Entwicklung. Vertreten waren die GGUA Flüchtlingshilfe, der DGB, der Evangelische Kirchenkreis, der Integrationsrat, die Füchtlingsinitiative Roxel und das Institut für Theologie und Politik sowie das Bündnis gegen Abschiebungen, das die Pressekonferenz moderierte. Über eine ZAB soll in der Ratssitzung am kommenden Mittwoch, dem 31.1.18 abgestimmt werden. Pressemitteilung zur ZAB weiterlesen

NEIN zu einer ZAB in Münster!

In Münster soll eine Zentrale Ausländerbehörde eingerichtet werden. Das Institut für Theologie und Politik wendet sich zusammen mit vielen anderen Akteuren, die Geflüchtete unterstützen und der antirassistischen Bewegung entschieden gegen eine solche Einrichtung. Im Folgenden veröffentlichten wir deshalb einen Flyer von GegnerInnen der ZAB der in diesen Tagen in Münster verteilt wird und mit dem in Münster auf die Problematik der ZAB hingewiesen werden soll. NoZAB_in_Muenster

Ein klares NEIN zu einer ZAB in Münster!

Liebe Münsteranerinnen und Münsteraner,

Sie haben sicher davon gehört: Seit einigen Wochen gibt es kontroverse Diskussionen um die Einrichtung einer Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) in Münster. Der Verlauf dieser Diskussion ist für unser Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Akteuren, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Flüchtlingsinitiativen sehr beunruhigend. Viele zivilgesellschaftliche Stimmen haben zum Ausdruck gebracht, dass eine solche Behörde unvereinbar ist mit einer Kultur des Willkommens. Wenn es in der Stadtratssitzung am 31.01.2018 zu einer Entscheidung für eine ZAB kommen sollte, würde dies massive Auswirkungen auf die Situation Geflüchteter im Regierungsbezirk Münster haben. Eine klare Positionierung der Grünen könnte für die Ablehnung der ZAB entscheidend sein.

Im Einzelnen bedeutet das: NEIN zu einer ZAB in Münster! weiterlesen

Ackermann/Geitzhaus: Postkoloniale Theologie in Kritik

Texte Bild WebMelting Pot? Die Begegnung von Befreiungstheologie und Postkolonialer Theologie

von Cordula Ackermann und Philipp Geitzhaus, September 2017

Der Text wurde veröffentlicht in: Ecumenical Association of Third World Theologians: Voices. Theological journal. Volume XL 2017/2, November-December 2017. Online verfügbar unter http://eatwot.net/VOICES/VOICES-2017-2.pdf (zuletzt abgerufen am 20.01.2018), 125-135. Er steht auch in der Rubrik „Texte“ als PDF zur Verfügung. Ackermann Geitzhaus Postkoloniale Theologie

1. Zwei Narrative

Die Geschichte von Befreiungstheologie und ihrem Verhältnis zu anderen aktuellen Theologien lässt sich auf unterschiedliche Weise erzählen. Am Anfang der Erzählung steht meistens die Genese von Befreiungstheologie als die theologische Reflexion aus den Befreiungsbewegungen Lateinamerikas heraus. Systematisiert und ausgestattet mit theoretischen Grundlagen tritt die Befreiungstheologie in Kontakt und Austausch mit unterschiedlichen anderen Theologien. Und an diesem Punkt gehen die Narrative auseinander. Ackermann/Geitzhaus: Postkoloniale Theologie in Kritik weiterlesen

Franziskus zum Klima

Texte Bild WebDer folgende Text kann auch als PDF runtergeladen werden.Papst Franziskus zum Klima

Zu den Fragen, die uns angesichts von Braunkohleabbau und den damit einhergehenden ökologischen und sozialen Folgen die Menschen in der ganzen Welt, aber besonders hier in der Region umtreiben, hat Papst Franziskus in seiner Enzyklika, wie man ein päpstliches Lehrschreiben nennt, „Laudato Si“ wie in anderen Texten ein paar wertvolle Impulse geliefert, die wir nun hier anhand kurzer Zitate einbringen wollen. Nicht einfach weil es sich um Worte eines Papstes handelt, sondern weil wir glauben dass hier jemand, der im öffentlichen Leben bekannt ist und dessen Botschaft viele Menschen erreichen kann, Dinge sagt, die viele von uns teilen und die wir für zentral halten. Franziskus zum Klima weiterlesen

Pressemitteilung: Der Abriss des Immerather Doms

Pressemeldung des Instituts für Theologie und Politik (ITP): Der Abriss des Immerather Doms – Symbol der Zerstörung durch den Braunkohleabbau
ChristInnen rufen zum Widerstand gegen den Klimawandel auf

Heute hat der Abriss des Immerather Doms im rheinischen Braunkohlerevier begonnen. Damit wird die Zerstörung deutlich, die der Braunkohleabbau in dieser Region mit sich bringt.

Gestern, am 07.01.2018, haben 300 Menschen bei einem politischen Gebet am Immerather Dom ihren Widerstand gegen diese Zerstörung durch RWE zum Ausdruck gebracht. Wir vom Institut für Theologie und Politik haben diesen Gottesdienst mitgestaltet. Pressemitteilung: Der Abriss des Immerather Doms weiterlesen

Immerather Dom: Predigt

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Immerather Dom 2018

Predigt zum politischen Gebet vor dem Immerather Dom, 07. Januar 2018

Plattgemachte Häuser, Straßenzüge die von der vorherigen Bebauung zeugen, umgesägte Bäume, wacklige Straßenlaternen, graue Bauzäune, wartende Bagger. Das Bild was sich uns hier in Immerath, oder was davon noch übrig geblieben ist, heute zeigt, lässt sich mit einem Wort beschreiben: Zerstörung. Eine Zerstörung, die es in Immerath und zahlreichen anderen Ortschaften gibt, weil es ein „höheres Interesse“ an Braunkohleverstromung als an Lebensraum gibt: Weil Energiesicherheit mehr wiegt, als gewachsene Sozialstrukturen und einzigartige Wälder wie der Hambacher Forst. Immerather Dom: Predigt weiterlesen

Ein Zeichen für Klimagerechtigkeit setzen!

Immerather Dom
Immerather Dom

Unser unten stehender Text wird am Sonntag, 07.01.2018 in mehreren Kirchengemeinden in den Gottesdiensten verlesen. Anlass ist der für den 08.01.2018 geplante Abriss des Immerather Doms im Rheinland durch den Energiekonzern RWE (Twitter: @EinDomFuerImmer):

Am 7. Januar 2018 wollen wir vor dem Immerather Dom Gottesdienst feiern. Am nächsten Montag bereits soll er den Baggern weichen. Die Kirche von Immerath stand über Jahrhunderte als Wahrzeichen für diese Region. Wegen ihrer Bedeutung wurde sie im Volksmund als Dom bezeichnet. Heute wird sie zum Symbol der um sich greifenden Zerstörung, die die Natur wie die soziale Struktur dieser Region betrifft. Dass der Immerather Dom weichen muss, ist ja kein Einzelfall in der Gegend, sondern verdeutlicht einen noch viel größeren Verlust, den es bedeutet, wenn reihenweise Dörfer abgebaggert werden, in denen Menschen seit Jahrhunderten gelebt haben. Ein Zeichen für Klimagerechtigkeit setzen! weiterlesen

2018: Marx, Medellín, 1968 …

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Blockupy-Demonstration: Kapitalismuskritik auf der Straße

Frohes Neues Jahr!

Das Jahr 2018 wird aus befreiungstheologischer Sicht, ein sehr aufregendes. Es gibt zahlreiche Ereignisse und Personen zu erinnern – und zu aktualisieren. Hervorzuheben ist der 200. Geburtstag von Karl Marx (1818) sowie das 50 jährige Jubiläum des Treffens der lateinamerikanischen Bischofskonferenz von Medellín (1968). Beides, die Marxsche Kapitalismuskritik und die kirchenpolitischen und theologischen Entscheidungen von Medellín finden sich auch gegenwärtig deutlich bei Papst Franziskus wieder. Der folgende Beitrag, der bereits Ende 2016 veröffentlicht wurde, geht auf diese Verbindung ein. In diesem Jahr werden zu dem Themenkomplex noch weitere Veranstaltungen, Workshops und Publikationen des ITP folgen. Insbesondere möchten wir auf den Katholikentag Plus, der dieses Jahr von Wir sind Kirche, der Leserinitiative Publik und dem ITP in Münster vom 10.-13. Mai veranstaltet wird, und auf das 25 jährige Jubiläum des ITP, das wir am 29./30. September feiern werden, hinweisen.

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Kirchenasyl notwendiger denn je!

Bild PressemeldungPressemitteilung des Instituts für Theologie und Politik (ITP) vom 20.12.2017

Kirchenasyl notwendiger denn je
Das Institut für Theologie und Politik aus Münster ermutigt Kirchengemeinden zu Weihnachten zu einer entschiedenen Kirchenasylpraxis. In einer Stellungnahme vom 20.12.2017 hat das Münsteraner Institut für Theologie und Politik (ITP) angesichts der aktuellen Asylpolitik Kirchengemeinden vor Weihnachten ermutigt, an der Praxis des Kirchenasyls festzuhalten. Hintergrund hierfür ist, dass das Bundesinnenministerium (BMI) und die Innenminister der CDU regierten Länder in den vergangenen Wochen das Kirchenasyl aufgrund der steigenden Zahlen kritisiert hatten. Günther Krings (CDU), Staatssekretär am BMI hatte den Kirchen vorgeworfen, den Schutz vor staatlichem Zugriff zu missbrauchen. Aus diesem Grund sieht die Innenministerkonferenz Gesprächsbedarf und will wie 2015 mit den Kirchen über die Fortsetzung dieser Praxis sprechen. „Wir halten es für unabdingbar, dass die Kirchen bei diesen Gesprächen den staatlichen Behörden offensiv entgegentreten“, so Benedikt Kern, Mitarbeiter im Institut für Theologie und Politik und im Ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche in NRW e.V. Kirchenasyl notwendiger denn je! weiterlesen

Geitzhaus/Lis: Befreiungstheologische Subjekttheorie

Texte Bild WebAmbivalente Subjekte – Befreiungstheologie und Nachfolgepraxis im Neoliberalismus

von Philipp Geitzhaus und Julia Lis

veröffentlicht in Gmainer-Pranzl, Franz/Lassak, Sandra/Weiler, Birgit (Hg.): Theologie der Befreiung heute. Herausforderungen – Transformationen – Impulse. Salzburger Theologische Studien 57, Innsbruck 2017, S. 155-174. Der Artikel steht auch unter der Rubrik „Texte“ als PDF zur Verfügung und hier: Geitzhaus Lis Ambivalente Subjekte

1. Befreiungstheologie aktuell

Die Zeit der großen kirchenpolitischen Auseinandersetzungen um die Befreiungstheologie, wie sie für die 1980er Jahre prägend war, scheint vorbei zu sein. Zum einen ist die Befreiungstheologie bei vielen in Vergessenheit geraten – so spielt sie ebenso wie die Neue Politische Theologie etwa innerhalb der universitären Landschaft im deutschsprachigen Raum nur noch eine marginale Rolle. Zum anderen sind – vielleicht auch durch diese Marginalität bedingt – die Auseinandersetzungen um die Befreiungstheologie weit weniger scharf geworden: auch außerhalb der kleinen Gruppe linker Christ_innen begegnet dem grundsätzlichen Anliegen einer Option für die Armen/Anderen oft eine breite Zustimmung. Die Einsicht, dass Christentum mit bewusster Weltgestaltung und -veränderung zu tun hat, ist in vielen kirchlichen Kreisen ebenso konsensfähig wie sie meist konsequenzenlos bleibt.1 Geitzhaus/Lis: Befreiungstheologische Subjekttheorie weiterlesen