Fidel Castro ha muerto – Ningún punto final: la lucha sigue

fidel_castro2De Michael Ramminger

„El abogado marcó una época. Representó la rebelión de América Latina, así como la decadencia de las revoluciones del continente.“ La estupidez y el narcisismo de la sociedad burguesa no podría expresarse de manera más ridícula.

Ustedes, los que hace tiempo sacrificaron la humanidad

El movimiento revolucionario cubano y Fidel Castro hicieron en 1959 algo que el „mundo civilizado“ –como se llama a „occidente“ siempre que se quiere hablar de la miseria del mundo– no estaba dispuesto a aceptar. Expulsaron del país una élite del poder corrupta, patrocinada por los Estados Unidos, y pusieron en marcha el proyecto de una sociedad justa, que hasta el día de hoy busca su realización. Sí, ya puedo escuchar el griterío: „… pero las violaciones a los derechos humanos, Cuba es una dictadura, corresponsable por la decadencia de las revoluciones del continente“. Ustedes, los que hace tiempo sacrificaron la humanidad en aras del pragmatismo, del parámetro absurdo de un orden mundial capitalista sin alternativas, díganme qué país en el Caribe o en América Central está en mejores condiciones. O bien: si su pragmatismo político es en serio, ¿cómo hablar del „dictador“ Castro y sus presos políticos, sin recordar a los muertos en el Mediterráneo? Fidel Castro ha muerto – Ningún punto final: la lucha sigue weiterlesen

Fidel Castro gestorben – Kein Nachruf

„Der Jurist prägte eine Ära – er stand für das Aufbegehren Lateinamerikas wie für den Niedergang der Revolutionen des Kontinents.“ Lächerlicher kann sich die Dummheit und Selbstverliebtheit bürgerlicher Gesellschaft kaum ausdrücken.

Ihr, die ihr die Menschlichkeit schon längst geopfert habt

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Von Ralf Roletschek – This image, CC BY 3.0 br

Die revolutionäre Bewegung Cubas und Fidel Castro haben 1959 das getan, wozu die sog. „freie Welt“, der „Westen“ oder wie immer man das Elend der Welt bezeichnen will, nicht Willens war. Sie haben eine korrupte, von den USA getragene Machtelite aus dem Land gejagt und das Projekt einer gerechten Gesellschaft in Gang gesetzt, das bis heute seines Gleichen sucht. Ja, ich höre Euer Wehgeschrei: „… aber die Menschenrechtsverletzungen, Cuba ist eine Diktatur, mitverantwortlich für den Niedergang der Revolutionen des Kontinents.“ Ihr, die Ihr die Menschlichkeit doch schon längst dem Pragmatismus, den absurden Parametern einer alternativlosen kapitalistischen Weltordnung oder im sympathischsten Fall Eurer Resignation geopfert habt, nennt mir ein Land in der Karibik oder in Mittelamerika, dem es besser geht. Oder: wenn Euer politischer Pragmatismus ernst gemeint ist, wie wollt Ihr dann die Toten im Mittelmeer mit dem „Diktator“ Castro und seinen politischen Gefangenen verrechnen?

Die Geschichte ist noch nicht an ihr Ende gekommen

Es ist nicht an denen, die willentlich oder aus Fantasielosigkeit auf der Seite der strukturellen Gewalt stehen, über Fidel Castro zu urteilen. Darum hatte er recht, als er sagte: „Die Geschichte wird mich freisprechen“ – Und die Geschichte ist noch nicht an ihr Ende gekommen!

Hört auf, uns zu erzählen, dass es für Cuba unter den gegebenen globalen Bedingungen eine Zukunft in Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit geben kann, dass es überhaupt für die Welt unter den gegebenen Bedingungen eine Zukunft in Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit geben kann. Im Vorwort der 1985 herausgegebenen „Nachtgespräche mit Fidel“ schrieb der brasilianische Bischof Pedro Casaldaliga zu Recht: „Ich bin ganz entschieden der Auffassung, dass weder die Reagan-Administration noch die transnationalen Konzerne der Ersten Welt noch die lateinamerikanischen Oligarchien das Recht besitzen, Fidel zu beurteilen … Wer selbst der Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt wird, ist doch wohl nicht der geeignetste Richter – er muss selbst gerichtet werden.“

Die Revolution

Entschuldigen Sie die Belästigung: Das ist eine Revolution. Chile 2013
Entschuldigen Sie die Belästigung: Das ist eine Revolution. Chile 2013

steht aus. Sie ist weniger eine Möglichkeit, die sie 1959 war, als eine Notwendigkeit. Wer meint, diese Welt würde sich durch den ganz normalen Weitergang der Dinge zum Guten wenden, hat sich schon lächerlich gemacht. Ich spare mir die Aufzählung der Katastrophen. Aber die Revolution ist auch immer eine Möglichkeit, wenngleich sie wohl kaum als ein fehlgeschlagener Angriff auf eine Provinzkaserne beginnen wird, zu der sich Castro und seine Leute dmals auf den Weg gemacht hatten. In diesem Sinne wiederholt sich Geschichte nicht. Nicht zuletzt das können wir von Fidel Castro lernen, dass wir nämlich nicht auf das Ereignis warten müssen, denn „es gibt viele, auch entfernte, die unsere Treue verlangen – außerdem ist das Ereignis „Gnade“, es kommt wie ein Dieb in der Nacht.“ (Alain Badiou)

Eine strategische Allianz, oder: Welche Kirche ist in der Lage, Fidel freizusprechen?

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Es reicht nicht, zu beten … Film über einen Arbeiterpriester 1971

In dem oben erwähnten Buch „Nachtgespräche mit Fidel“ schreibt Bischof Casaldaliga: „Welche Kirche ist in der Lage, Fidel freizusprechen? Welche Religion kann sich der kubanischen Revolution oder irgendeiner anderen gesellschaftlichen Revolution ernsthaft aussetzen? Oder anders gefragt: was hat die Religion mit der gesellschaftlichen Revolution zu tun? Oder: kann der christliche Glaube anders denn revolutionär sein?“ Als Fidel Castro 1971 nach Chile reiste, um dort den frei gewählten Präsidenten Salvador Allende zu besuchen, bot er anläßlich einer Rede vor Studierenden den Christen eine strategische Allianz an: „Ich sage es, ohne zu zögern. Wir sehen die revolutionären Christen als strategische Alliierte der Revolution, nicht einfach nur als Mitreisende.“ Und in seiner Rede zum Abschluss des Besuchs im Nationalstadion verstärkte er das: „Wenn man nach Ähnlichkeiten in den Zielen des Marxismus und den besten Geboten des Christentums sucht, wird man so viele Übereinstimmungen finden und man würde sehen, warum einfache Gemeindepriester, die den Hunger kennen – weil sie ihn von Nahem sehen -, die die Krankheit und den Tod, die den menschlichen Schmerz kennen … oder diese Priester, die in den Kupferminen arbeiten oder mit einfachen Bauernfamilien arbeiten und sich mit ihnen identifizieren, warum sie gemeinsam mit ihnen kämpfen.“

Diese strategische Allianz, dh. die Zusammenarbeit der ChristInnen mit denen, die der Meinung sind, nur ein grundsätzlicher Wandel kann die Welt bewohnbar halten, steht bis heute aus. Wir ChristInnen sollten uns auf den Weg in eine bessere Welt machen. Das ist das mindeste, was wir von Fidel Castro lernen sollten.

¡Hasta la victoria siempre, Comandante!

Gastbeitrag: Wie politisch ist die Arbeit der Hilfswerke?

Katholische Hilfswerke und der Wille, etwas zu bewegen

von Maria Brinkschmidt

Wie politisch ist die Arbeit der katholischen Hilfswerke? Wie politisch ist ihre Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit? Diese Fragen bewegen mich im Rahmen der Studie „Politisches Handeln als weltkirchliche Aufgabe“, in der ich die Jahresaktionen und Kampagnen der MARMICK-Werke von 2009 bis 2013 untersuche – also der sieben großen Hilfswerke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio Aachen, Missio München, Caritas international und Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Diese Werke unterscheiden sich in ihrem Auftrag (missionarisch-pastoral und entwicklungsbezogen) und in den Regionen ihrer Projektarbeit (Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa).

Hinsichtlich ihres Auftrags sei festgehalten: Seit dem 2. Vatikanischen Konzil gehört der Einsatz für die Armen zum Kern jedes missionarisch-pastoralen Handelns. Demnach kann die Mission der Kirche aus theologischer Sicht nicht länger in religiöse und politische Handlungsfelder aufgeteilt werden. Aus politischer Sicht wiederum kann keine Organisation politisch neutral agieren. Gastbeitrag: Wie politisch ist die Arbeit der Hilfswerke? weiterlesen

Kommentar zum neuen Buch von Benedikt XVI.

Durchsichtige Manöver – Kritische Anmerkungen zu dem Buch „Letzte Gespräche“ Benedikts XVI.  mit Peter Seewald, München 2016.

von Heinz-Theo und Norbert Arntz

Vorbemerkung: Die folgenden Ausführungen sind Ergebnis einer kritischen Lektüre und Analyse des Buches. Sie ersetzen eine solche nicht, fordern vielmehr dazu heraus und weisen durch Angabe der Seitenzahlen auf Schlüsselstellen für die hier vorgetragene Einschätzung hin.

Wenn man schon im Vorfeld in den Himmel des Einzigartigen (20), des „Jesus-Papstes“ (207), durch seinen Biographen und Stichwortgeber gehoben wird, ist es ein Leichtes, sich im Interview von angeblichen Übel-Beleumdungen zu distanzieren und offensichtliche Verantwortlichkeiten zu dementieren. Kommentar zum neuen Buch von Benedikt XVI. weiterlesen

Pressemitteilung: ITP auf dem Welttreffen der Sozialen Bewegungen

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TeilnehmerInnen des dritten Welttreffens der Sozialen Bewegungen in Rom 2016

Papst Franziskus ermutigt die TeilnehmerInnen des III. Welttreffens der Sozialen Bewegungen: „Habt keine Angst euch in die wichtigen Debatten einzumischen!“

Auch MitarbeiterInnen des Münsteraner Instituts für Theologie und Politik nahmen am Welttreffen teil

Am Samstag, dem 05.11. 2016, ist das III. Welttreffen der Sozialen Bewegungen in Rom zu Ende gegangen, das auf Einladung des Papstes stattfand. Von Anfang an hat das Institut für Theologie und Politik die Welttreffen der Sozialen Bewegungen mit großem Interesse wahrgenommen und darin wichtige Bezüge zur eigenen befreiungstheologischen Arbeit erkannt. Bei diesem Treffen waren erstmal auch VertreterInnen des Instituts für Theologie und Politik anwesend und haben sich an den Diskussionen und am Panel zum Thema Flucht und Migration aktiv beteiligt. Pressemitteilung: ITP auf dem Welttreffen der Sozialen Bewegungen weiterlesen

Erklärung des Welttreffens sozialer Bewegungen und Rede von Franziskus

8Am Samstag ist das Welttreffen der Sozialen Bewegungen zu Ende gegangen, das auf Einladung des Vatikans zum zweiten Mal in Rom stattfand. Bei einer großen Abschlussveranstaltung mit ca. 5000 TeilnehmerInnen im Vatikan wurde dem Papst die Abschlusserklärung übergeben. Die TeilnehmerInnen erklärten: “ Die vom System Ausgeschlossenen, Männer und Frauen, die sich auf diesem III. weltweiten Treffen der Sozialen Bewegungen getroffen haben, erklären, dass der gemeinsame und strukturelle Grund der sozialen Krise und der Umweltkrise die Tyrannei des Geldes, d.h. des herrschenden kapitalistischen System und eine Ideologie ist, die die menschliche Würde nicht respektiert. Sie forderten unter anderem ein weltweites Verbot von Zwangsräumungen und ein universelles Bürgerrecht für alle, „die sich gezwungen sehen, ihren Herkunftsort zu verlassen. Erklärung des Welttreffens sozialer Bewegungen und Rede von Franziskus weiterlesen

Halbzeit auf dem Welttreffen der sozialen Bewegungen in Rom

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Heute ist das Thema auf dem Welttreffen der Sozialen Bewegungen Flucht und Migration. Das Eröffnungspanel wurde von Julia Lis moderiert wird. „Unsere Empathie mit den Flüchtlingen wird zu einer Last für die Gesellschaft. Die Herbergen werden zu Lagern“ beschreibt der Vertreter einer migrantischen Organisation von der us-amerikanisch-mexikanischen Grenze die Situation.
Nursel Kilic von der kurdischen Frauenbewegung forderte zu Beginn die Solidarität des Welttreffens mit den verhafteten Parlamentariern und den Vorsitzenden der HDP ein. Die Regierung Erdogan sei eine Diktatur. Seine Politik werde neue Migrationsströme auslösen.
Die palästinensische Landarbeitergewerkschafterin Sahar Francis sprach über die mehr als 4000000 palästinensischen Flüchtlinge in den Nachbarländern, über die halbierten Bürgerrechte von Palästinensern in Israel.
Der senegalesische Vertreter einer Straßenverkäufergewerkschaft, Ndao Moustapha rief alle Afrikaner auf, nicht nach Europa, insbesondere Spanien zu kommen. Die Gesetze und die Polizei seien zu rassistisch … Europa tötet die Migranten …
Das ist die Stärke dieses Treffens: tatsächlich sind hier viele Vertreter von  Selbstorganisationen eingeladen, die sehr konkret über ihre Alltagskämpfe berichten können. Aber wie überall ist das auch genau das Problem. Wie können von diesen diversen Alltagserfahrungen her gemeinsame oder mindestens auf gemeinsame Ziele hin ausgerichtete Strategien entwickelt werden. Das Welttreffen hat sich genau dieses Ziel gesetzt und ist damit einen Schritt weiter als die Weltsozialforumsbewegung, der es um Differenz und Vielfalt ging. Aber bis wir dem globalisierten Kapital eine globalisierte Solidarität entgegensetzen können, wird es noch ein weiter Weg sein.

Welttreffen der Sozialen Bewegungen gegen Zwangsräumung

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Aula des Welttreffens der Sozialen Bewegungen, November 2016

Das Welttreffen der Sozialen Bewegungen in Rom ist in vollem Gang. In Panels uns Workshops wird über die drei „T“, Tierra, Techo, Trabajo (Land, Wohnraum/Wohnung und Arbeit) diskutiert. Das ITP hat gestern an der Arbeitsgruppe zum Thema Wohnraum teilgenommen. Die Erfahrungen aus der Bewegungen aus den verschiedenen Ländern waren sehr unterschiedlich. Doch konnte eine Grundüberzeugung schnell geteilt werden. Die VertreterInnen aus Indien, Südafrika, den USA, Frankreich und vielen anderen Ländern sprachen sich dafür aus, dass Zwangsräumungen international geächtet werden sollten. Wohnen ist ein Menschenrecht und es bedeutet weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf zu haben. Wohnen bedeutet Leben in Gemeinschaft und bedarf auch eines angemessenen Zugangs zur Infrastruktur. Vor allem aber darf Wohnraum nicht von Immobilienspekulationen abhängig sein.

Heute beginnt das Treffen mit einem Panel zu Flucht und Vertreibung.

Rom: Kirche und Soziale Bewegungen Hand in Hand

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Tomas Imholz (l.), Michael Ramminger (m.) und Julia Lis (r.) beim Welttreffen der Sozialen Bewegungen in Rom, November 2016

Das Welttreffen der Sozialen Bewegungen in Rom hat begonnen. In den folgenden drei Tagen werden die 200 VertreterInnen der Sozialen Bewegungen aus 65 Ländern zu den Themen Land, Wohnung/Wohnraum, Arbeit, Demokratie, Umwelt/Natur, Flucht und Vertreibung arbeiten. Zum Abschluss des Treffens, am 5. November, werden sich die TeilnehmerInnen mit Papst Franziskus treffen, um über weitere Schritte zu beraten, um diese Globalisierung der Ausschließung zu überwinden.

Kardinal Peter Turkson betonte in der Eröffnungsrede die Bedeutung der Zusammenarbeit von Kirche und den Sozialen Bewegungen weltweit. „Gemeinsam wollen wir diskutieren, welche Veränderungen wir brauchen und die Kirche und die Sozialen Bewegungen arbeiten gemeinsam daran diese Veränderungen, die unsere Gesellschaft braucht, zu fördern und zu vertiefen.“ So Kardinal Turkson. Rom: Kirche und Soziale Bewegungen Hand in Hand weiterlesen

Nota de prensa: Los movimientos populares en Roma

roma_encuentromundialdemovimientospopularesNota de Prensa del comité de preparación del Encuentro mundial de los movimientos populares:

Los Movimientos populares se reúnen en Roma del 2 al 5 de noviembre y encontrarán al Papa Francisco

Luego de los exitosos encuentros de Roma 2014 y Santa Cruz de la Sierra 2015, a partir del próximo 2 de noviembre y hasta el 5, más de 150 delegados provenientes desde diferentes movimientos populares de todo el mundo, con la activa colaboración del Pontificio Consejo de Justicia y Paz – participarán de tres días de reuniones, análisis y debates. Nota de prensa: Los movimientos populares en Roma weiterlesen