Ressentimentgeladene Wortspiele

Es gab keinen Konflikt der Generationen, sondern der analytischen Standpunkte, Mentalitäten und Optionen

Michael Ramminger/ Institut für Theologie und Politik Münster

Michael Schüßler, Prof. für praktische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen hat als Teilnehmer der Versammlung „Katakombenpakt: Erinnern und Erneuern“ vom 11.-17.11. 2015 in Rom auf der Webseite www.feinschwarz.net unter dem Titel „Katakombenpakt gefeiert und beerdigt?“ eine ziemlich harsche Kritik des Treffens vorgelegt.

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Jon Sobrino SJ: Notwendige Umkehr zur Kirche der Armen

in den KatakombenAm 16. November 2015 hielt Jon Sobrino auf der von der Gruppe pro-konzil und vom Institut für Theologie und Politik organisierten Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in den Domitilla-Katakomben in Rom die Predigt, die wir hier in deutscher Übersetzung und in spanischer Originalfassung dokumentieren. Jon Sobrino erinnerte an die Märtyrer der salvadorenischen Kirche und des Volkes und an den Aufbruch der lateinamerikanischen Kirche vom Katakombenpakt über die lateinamerikanische Bischofskonferenz von Medellín bis zur Befreiungstheologie – und an die ausstehende notwendige Umkehr zur Kirche der Armen. (Hier die deutsche Version zum download)

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Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom

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Jon Sobrino SJ, Luigi Bettazzi, Norbert Arntz (v.l.)

Fünfzig Jahre ist es her, dass 40 Bischöfe in den Domitilla-Katakomben einen gemeinsamen Pakt geschlossen haben, um sich einer Kirche der Armen zu verpflichten. Daraus entstanden Aufbrüche einer dienenden und armen Kirche, die v.a. in Lateinamerika zur Entwicklung der Befreiungstheologie führten. Das Münsteraner Institut für Theologie und Politik und die Projektgruppe Pro Konzil hat zu diesem Anlass eine Versammlung mit dem Titel Katakombenpakt erinnern und erneuern! in Rom vom 11.-17. November veranstaltet. Im Festgottesdienst in der Domitilla-Katakombe am Jubiläumstag, dem 16. November, stellte der salvadorianische Befreiungstheologe Jon Sobrino in der Predigt heraus, dass heute Lampedusa und die effiziente Gleichgültigkeit Europas die Sünde darstelle, der eine Kirche nach dem Katakombenpakt entschieden etwas entgegensetzen müsse. Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom weiterlesen

„Schreib weiter!“ Die Rehabilitierung der Befreiungstheologie durch Papst Franziskus?!

Am heutigen Freitag, den 13. November 2015, empfing Papst Franziskus den Jesuiten Jon Sobrino in der Casa Santa Marta mit den Worten: „Schreib weiter!“. Jon Sobrino nimmt zur Zeit auf Einladung des Institut für Theologie und Politik und der USG/UISG an der Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in Rom teil.
SobrinoNach Leonardo Boff und Gustavo Gutiérrez ist dies damit das dritte Treffen von Papst Franziskus mit einem lateinamerikanischen Befreiungstheologen. Damit ist wohl deutlich, dass der Vatikan die Befreiungstheologie nach langen Jahren der Verunglimpfung und Ausgrenzung rehabilitiert hat.

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End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Symposium Akademie
Die Vatikanischen Gärten und der Petersdom

Drei MitarbeiterInnen des ITP, Cordula Ackermann, Philipp Geitzhaus und Benedikt Kern haben am internationalen Jugendsymposium unter dem Titel „End Slavery: Real Love Chases Away Fear, Greed and Slavery: Young Leaders Must Pave the Way“ der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften am 7. und 8. November 2015 teilgenommen. Der Leiter der Akademie Bischof Mercelo Sanchez Sorondo hatte das ITP angefragt, einen Beitrag aus europäischer bzw. deutscher Perspektive zum Thema „moderne Sklaverei“ zu präsentieren. End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften weiterlesen

Pressemeldung zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes

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Erinnerung an das „geheime“ Vermächtnis des II. Vatikanischen Konzils –  Die Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern! vom 11.-17. November in Rom

Bald jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Katakombenpaktes, mit dem sich 40 Bischöfe und Konzilsväter des II. Vatikanischen Konzils auf eine arme Kirche der Armen verpflichteten. Ein Ereignis, das zu unrecht zunächst in Vergessenheit geriet, denn angesichts der von Papst Franziskus angestoßenen Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche zeigt sich heute sein wegweisender Charakter. Diesen wieder an die Öffentlichkeit zu bringen, und damit zugleich darauf aufmerksam zu machen, wie notwendig heute eine Kirche an der Seite der Armen und Ausgegrenzten ist, hat die Versammlung von über zweihundert ChristInnen unter dem Titel „Katakombenpakt erinnern und erneuern!“ zum Ziel. Pressemeldung zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes weiterlesen

Fluchtursache Kapitalismus – „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“

Am Mittwoch, den 21. Oktober, fand im Lesesaal der Stadtbücherei Münster eine Veranstaltung unter folgenden Fragen statt: 1. Was geschieht in den Ländern, aus denen die Menschen fliehen und welche Möglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung? 2. Was geschieht aktuell in Deutschland bzw. in der EU? 3. Was sollen wir tun? Erfreulicherweise wollten ca. 220 Menschen diese Veranstaltung besuchen. Wegen mangelnder Kapazitäten war das leider nicht möglich. Hier stellen wir deshalb wie versprochen die Beiträge der ReferentInnen als audio-file zum Nachhören und Runterladen zur Verfügung. Herzlichen Dank an Klaus Blödow vom Medienforum!

 

Rückblicke in die Zukunft des Christentums – Neuerscheinung

2007 starb der brasilianische Bischof Aloísio Lorscheider, einer der maßgeblichen Mitgestalter der lateinamerikanischen Kirche der letzten vierzig Jahre. Die Gruppe, mit der zusammenarbeitete, hatte zuvor eine Reihe von Gesprächen mit ihm geführt, die sie in einem Buch veröffentlichten. Dieses Buch liegt jetzt in deutscher Übersetzung vor:

coverDer Kampf gegen das Unrecht, egal ob strukturell oder individuell, mit Blick auf den utopischen Horizont des Reich Gottes, das verstand Aloísio Lorscheider als Zentrum christlichen Glaubens: „Das Dringlichste für uns ist, die menschliche Würde zu verteidigen und die fundamentalen Menschenrechte in Lateinamerika zu proklamieren.“ Und einem seiner großen Widersacher in der Kirche Josef Ratzinger hielt er öffentlich entgegen: „Kardinal Ratzingers Sicht der Dinge habe ich nie verstanden, weil er die Begriffe Befreiung und Heil vergleichend nebeneinander stellte. Worte sind Worte. Ich kann ihnen diese oder jene Bedeutungen beimessen. Aber wir wollen eine Befreiung, die zugleich Heil bedeutet. Heil und Befreiung soll heißen, den Blick auf den Körper und auf die Seele zu richten.“
Verstrickt in die herrschende Meinung: in die Auswegslosigkeit des neoliberalen Kapitalismus, in seine Kriege, seine Klimaverwüstung, verstrickt in die klammheimliche Hoffnung, unsere Kirche an dem Ort leben zu können, den ihr der Kapitalismus Ort zuweist: in der Bedeutungs- und Zukunftslosigkeit. Gegen diese Verstrickung stand das Leben von Dom Aloísio, stand und steht die Befreiungstheologie. Pater Manfredo Araújo de Oliveira schreibt in diesem Buch: „Dom Aloísio gelang es, unter uns das Gedächtnis an den Gott Jesu zurückzurufen, an den Gott, den uns Jesus als den Gott der Gerechtigkeit und des Friedens verkündete und der die unendliche Güte und Liebe ist.“
Lasst euer Licht leuchten! Rückblicke in die Zukunft der Kirche. Gespräche mit Kardinal Dom Aloísio Lorscheider, 184 S., edition itp-kompass Bd. 18, Münster 2015, ISBN 978-3-9816982-1-3, 12,80 EUR