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Es sollte Weihnachten sein …
Vorweihnachtliche Abschiebung ins Elend
Auch in Münster zeigt sich die hässliche Fratze der Asylrechtsverschärfung und der Schatten der Willkommenskultur. Unsichtbar für die Öffentlichkeit, kurz vor Weihnachten geschieht Abschiebung in ihrer brutalsten Form: Ein junger Mann, 19 Jahre alt, ist am Samstagabend (19.12.2015) in Bahnhofsnähe in der Zeit zwischen 20 und 21 Uhr von einer Gruppe von Polizisten angehalten worden. Solche Art von rassistischen Kontrollen kommen in Münster regelmäßig vor. Er wurde gefragt, wohin er gehe und was der Inhalt seiner Tasche sei. Seine Antwort, ein Buch zum Deutschlernen, wurde mit menschenverachtendem Zynismus beantwortet: „Das brauchst du jetzt nicht mehr!“ Die weiteren Stationen seiner Rückreise ins Elend waren, so weit rekonstruierbar, München, Mailand, Brindisi. Seine FreundInnen zu informieren, wurde ihm verwehrt!
Die Abschiebung nach Süditalien bedeutet für ihn, wie für die meisten Menschen auf der Flucht, soziale Isolation, Obdachlosigkeit, Hunger und keinen Zugang zu menschenwürdiger Versorgung. Deshalb haben einige deutsche Gerichte Abschiebungen nach Italien aus humanitären Gründen untersagt.
Es gibt in diesen Tagen in Deutschland zahlreiche Geschichten wie diese. Die wenigsten werden von der Öffentlichkeit wahrgenommen oder schaffen es in die Zeitung.
Bündnis gegen Abschiebungen Münster, Institut für Theologie und Politik Münster
Der Katakombenpakt lebt, wo die Erzählung und Praxis der Befreiung weitergeht. Eine Replik
Von Cordula Ackermann, Peter Fendel, Benedikt Kern und Julia Lis
Michael Schüßler hat in seinem Beitrag „Katakombenpakt gefeiert und beerdigt?“ ein sehr negatives Bild der Versammlung in Rom zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes gezeichnet und warf der Versammlung vor, den Diskursen der Gegenwart und damit dem Erneuern des Paktes auszuweichen. Von welchem Standpunkt aus kann aber heute von seiner Erneuerung überhaupt die Rede sein? Und von welchen theologischen und hermeneutischen Voraussetzungen kann so eine Erneuerung ausgehen?
Die Versammlung in Rom hat Menschen zusammengeführt, die ihr ChristInsein als konkretes Engagement an der Seite der Armgemachten leben und wollte auch alle diejenigen ansprechen, die von ihren eigenen Orten her die Notwendigkeit radikaler Umkehr spüren und sich fragen, wie sie daran mitarbeiten können. Es ging darum, nicht einfach nur an den Akt in den Katakomben zu erinnern, sondern das zu vergegenwärtigen, wozu der Katakombenpakt eine Initialzündung war: den Aufbruch in eine neue Art Kirche zu sein und zu leben – „mutig engagiert in der Befreiung des ganzen Menschen und aller Menschen“ (Medellín 5.15). Der Katakombenpakt lebt, wo die Erzählung und Praxis der Befreiung weitergeht. Eine Replik weiterlesen
Ressentimentgeladene Wortspiele
Es gab keinen Konflikt der Generationen, sondern der analytischen Standpunkte, Mentalitäten und Optionen
Michael Ramminger/ Institut für Theologie und Politik Münster
Michael Schüßler, Prof. für praktische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen hat als Teilnehmer der Versammlung „Katakombenpakt: Erinnern und Erneuern“ vom 11.-17.11. 2015 in Rom auf der Webseite www.feinschwarz.net unter dem Titel „Katakombenpakt gefeiert und beerdigt?“ eine ziemlich harsche Kritik des Treffens vorgelegt.
Jon Sobrino SJ: Notwendige Umkehr zur Kirche der Armen
Am 16. November 2015 hielt Jon Sobrino auf der von der Gruppe pro-konzil und vom Institut für Theologie und Politik organisierten Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in den Domitilla-Katakomben in Rom die Predigt, die wir hier in deutscher Übersetzung und in spanischer Originalfassung dokumentieren. Jon Sobrino erinnerte an die Märtyrer der salvadorenischen Kirche und des Volkes und an den Aufbruch der lateinamerikanischen Kirche vom Katakombenpakt über die lateinamerikanische Bischofskonferenz von Medellín bis zur Befreiungstheologie – und an die ausstehende notwendige Umkehr zur Kirche der Armen. (Hier die deutsche Version zum download)
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Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom
Fünfzig Jahre ist es her, dass 40 Bischöfe in den Domitilla-Katakomben einen gemeinsamen Pakt geschlossen haben, um sich einer Kirche der Armen zu verpflichten. Daraus entstanden Aufbrüche einer dienenden und armen Kirche, die v.a. in Lateinamerika zur Entwicklung der Befreiungstheologie führten. Das Münsteraner Institut für Theologie und Politik und die Projektgruppe Pro Konzil hat zu diesem Anlass eine Versammlung mit dem Titel Katakombenpakt erinnern und erneuern! in Rom vom 11.-17. November veranstaltet. Im Festgottesdienst in der Domitilla-Katakombe am Jubiläumstag, dem 16. November, stellte der salvadorianische Befreiungstheologe Jon Sobrino in der Predigt heraus, dass heute Lampedusa und die effiziente Gleichgültigkeit Europas die Sünde darstelle, der eine Kirche nach dem Katakombenpakt entschieden etwas entgegensetzen müsse. Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom weiterlesen
„Schreib weiter!“ Die Rehabilitierung der Befreiungstheologie durch Papst Franziskus?!
Am heutigen Freitag, den 13. November 2015, empfing Papst Franziskus den Jesuiten Jon Sobrino in der Casa Santa Marta mit den Worten: „Schreib weiter!“. Jon Sobrino nimmt zur Zeit auf Einladung des Institut für Theologie und Politik und der USG/UISG an der Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in Rom teil.
Nach Leonardo Boff und Gustavo Gutiérrez ist dies damit das dritte Treffen von Papst Franziskus mit einem lateinamerikanischen Befreiungstheologen. Damit ist wohl deutlich, dass der Vatikan die Befreiungstheologie nach langen Jahren der Verunglimpfung und Ausgrenzung rehabilitiert hat.
„Schreib weiter!“ Die Rehabilitierung der Befreiungstheologie durch Papst Franziskus?! weiterlesen
End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
Drei MitarbeiterInnen des ITP, Cordula Ackermann, Philipp Geitzhaus und Benedikt Kern haben am internationalen Jugendsymposium unter dem Titel „End Slavery: Real Love Chases Away Fear, Greed and Slavery: Young Leaders Must Pave the Way“ der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften am 7. und 8. November 2015 teilgenommen. Der Leiter der Akademie Bischof Mercelo Sanchez Sorondo hatte das ITP angefragt, einen Beitrag aus europäischer bzw. deutscher Perspektive zum Thema „moderne Sklaverei“ zu präsentieren. End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften weiterlesen
Pressemeldung zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes
Erinnerung an das „geheime“ Vermächtnis des II. Vatikanischen Konzils – Die Versammlung Katakombenpakt erinnern und erneuern! vom 11.-17. November in Rom
Bald jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Katakombenpaktes, mit dem sich 40 Bischöfe und Konzilsväter des II. Vatikanischen Konzils auf eine arme Kirche der Armen verpflichteten. Ein Ereignis, das zu unrecht zunächst in Vergessenheit geriet, denn angesichts der von Papst Franziskus angestoßenen Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche zeigt sich heute sein wegweisender Charakter. Diesen wieder an die Öffentlichkeit zu bringen, und damit zugleich darauf aufmerksam zu machen, wie notwendig heute eine Kirche an der Seite der Armen und Ausgegrenzten ist, hat die Versammlung von über zweihundert ChristInnen unter dem Titel „Katakombenpakt erinnern und erneuern!“ zum Ziel. Pressemeldung zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes weiterlesen
Fluchtursache Kapitalismus – „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“
Am Mittwoch, den 21. Oktober, fand im Lesesaal der Stadtbücherei Münster eine Veranstaltung unter folgenden Fragen statt: 1. Was geschieht in den Ländern, aus denen die Menschen fliehen und welche Möglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung? 2. Was geschieht aktuell in Deutschland bzw. in der EU? 3. Was sollen wir tun? Erfreulicherweise wollten ca. 220 Menschen diese Veranstaltung besuchen. Wegen mangelnder Kapazitäten war das leider nicht möglich. Hier stellen wir deshalb wie versprochen die Beiträge der ReferentInnen als audio-file zum Nachhören und Runterladen zur Verfügung. Herzlichen Dank an Klaus Blödow vom Medienforum!