„Die Rolle, die die Großmächte dabei spielen, den Staatsterrorismus und die Menschenrechtsverletzungen des srilankischen Staates zu übersehen, wird für immer im Gedächtnis der Tamilen bleiben“, erklärte Prof. Dr. S.J. Emmanuel, ehemaliger Generalvikar der Region Vanni, in einem offenen Brief aus Deutschland in Reaktion zum Schweigen der internationalen Gemeinschaft zur menschlichen Katastrophe in den Distrikten Mullaiththeevu und Ki’linochchi, die mit schutzsuchenden Flüchtlingen überfüllt sind. Sein offener Brief wurde veröffentlicht, während am frühen Donnerstagmorgen die Artillerie der srilankischen Armee (SLA) Ki’iinochchi erreicht hat.
Die Erklärung von Pater Immanuel, der selbst die Massenevakuierung von Ki’linochchi im Juli 1996 während der Armeeoperation Sathjaya erlebt hat, folgt der dringenden Bitte der Tamil Rehabilitation Organistion (TRO), dem wichtigsten lokalen Hilfswerk im Vanni, an die internationalen Akteure, Druck auf die Kriegsparteien auszuüben, um ‚sichere Häfen’ in den LTTE-kontrollierten Distrikten einzurichten, die von Flüchtlingen überfüllt sind.
Die TRO hat in ihrem Bericht vom 1. September darauf hingewiesen, dass fast 50 Prozent der Einwohner des Vanni momentan intern vertrieben sind.
Pater Emmanuel, der auch den historischen Exodus einer halben Millionen Menschen aus Jaffna im Oktober 1995 erlebt hat, wirft der srilankischen Regierung in seinem Brief vor, die Tamilen als ihre Bürger verwirkt zu haben. „Ihr Verhalten und ihr Vorgehen ist wie das eines Landes, das in ein feindliches Territorium eindringt.“
„Was jeder Beteiligte unmissverständlich verstehen muss, ist, dass die Eelam Tamilen es sich nicht leisten können, ihre gerechten Kampf für ihre gerechten Aspirationen aufzugeben, selbst wenn sich die ganze Welt gegen sie stellt. Sie haben über einen langen Zeitraum so sehr gelitten“, schreibt der ehemalige Generalvikar in seiner Erklärung.
Der vollständige Text des offenen Briefes folgt:
„Die neuesten Berichte über das Leiden der Zivilbevölkerung, die aus Sri Lanka eintreffen, sagen die bevorstehende menschliche Krise größten Ausmaßes auf der Insel voraus.
Die Distrikte Kilinochchi und Mullaiththeevu sind an allen Fronten von dem srilankischen Militär umstellt und werden durch regelmäßige Artilleriebombardements zertrümmert.
Die srilankische Regierung verweigert dem internationalen Medienpersonal den Zugang zum Kriegsgebiet. Jegliche Kommunikation und Versorgung sind abgeschnitten. Selbst die Beamten der Verwaltung der srilankischen Regierung werden abgezogen. Die zuvor bereits schlecht ausgestatteten Distrikte sind jetzt mit Flüchtlingen aus anderen Teilen des Vanni überfüllt, die Schutz vor den Verbrechen der srilankischen Streitkräfte suchen.
Die srilankische Regierung hat die Tamilen als ihre Bürger verwirkt. Ihr Verhalten und ihr Vorgehen ist wie das eines Landes, das in ein feindliches Territorium eindringt.
Die Hoffnung, die sie der singhalesischen Wählerschaft im Süden gibt, ist, dass der Krieg in wenigen Monaten vorüber sein werde und die Forderungen der Tamilen nach grundlegenden Menschenrechten in Sri Lanka für immer zum Schweigen gebracht worden sein werde, was der singhalesischen Mehrheit erlauben werde, die wahren Bürger der Insel zu sein.
Was Beobachter abstoßendend erstaunlich finden, ist das Schweigen der internationalen Gemeinschaft, die ironischerweise großen Wind um Georgien macht, nur um ihre Hilflosigkeit zu enthüllen. Bedauerlicherweise konnten die Tamilen, die von der singhalesischen Mehrheit gefoltert und getötet wurden, immer noch kein Russland finden, das ihnen hilft.
Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Regionalmacht Indien und jeder Macht der Welt, kann sich nicht ihrer ersten Verantwortung für das Zwangslage stehlen, der sich die Tamilen seit so vielen Jahrzehnten ausgesetzt sieht, die nun abgestoßen und isoliert wurden, um den langsamen Völkermord wie in den Gaskammern zu erfahren.
Die Rollen, die die Großmächte dabei spielen, den Staatsterrorismus und die Menschenrechtsverletzungen des srilankischen Staates zu übersehen und dem Staat zu helfen, nur um seine Kriegsmaschinerie zu stärken, verdeutlicht die Scheinheiligkeit und die Doppelmoral, die in der internationalen Gemeinschaft vorherrschen. Dies wird für immer im Gedächtnis der Tamilen bleiben.
Dies ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie die fehlgeleitete Agenda einer oder zweier Mächte von einem gescheiterten Staat wie Sri Lanka manipuliert werden kann, um ungehindert und unbehelligt Völkermord zu betreiben.
Was jeder Beteiligte unmissverständlich verstehen muss, ist, dass die Eelam Tamilen es sich nicht leisten können, ihre gerechten Kampf für ihre gerechten Aspirationen aufzugeben, selbst wenn sich die ganze Welt gegen sie stellt. Sie haben über einen langen Zeitraum so sehr gelitten.“