Es gehört zu den Kernsätzen, den Dogmen des Neoliberalismus, dass Marktlogik und Kapitalismus alternativlos seien. Diese Alternativlosigkeit wird einem an jeder Ecke vorgegaukelt und hat sich mittlerweile so tief in die Köpfe der Menschen gebohrt, dass in vielen Kontexten, auch in Kirchen und Gemeinden, schon kaum noch gefragt wird: wer sagt das eigentlich? Wo kommt das her? Wo Menschen als Humankapital nur noch den Götzen der Selbstoptimierung und den Interessen des Marktes dienen müssen, bleibt für Fragen nach einer anderen Welt kein Platz… oder? An diesem Studientag wollen wir der Frage nachgehen, was es heißt, in einer so geprägten Welt und in einem Umfeld, das immer mehr von dieser neoliberalen Hoffnungslosigkeit zersetzt ist, Theologie zu treiben. Dem Dogma der „Alternativlosigkeit“ wollen wir die Hoffnung auf Veränderbarkeit als Leitmotiv von Glaube und Theologie entgegenstellen. Denn der Glaube an eine neue Welt, eine Gegenwelt, an ein „kommendes Reich“, ist ein Kernsatz christlichen Glaubens und befreiender Theologie. Wo Theologie und Glaube sich einlullen lassen und diese Hoffnung verlieren, hat eben jene Ideologie der Alternativlosigkeit ihr Ziel erreicht. Höchste Zeit, damit zu brechen, bevor unsere Hoffnung zerbricht…
Studientag des Befreiungstheologischen Netzwerks Münster mit dem Institut für Theologie und Politik (ITP)
*am Freitag, 17.04.2015 16:00-21:00 Uhrim ITP, Friedrich-Ebert-Str. 7, Münster*
Anmeldung für den Imbiss unter: lis[et]itpol.de